In dieser Arbeit wurde, unter anderem, die Translokation von DNA-Hairpins durch eine alpha-hemolysin (aHL) Nanopore in einer Lipidmembran untersucht. Dafür wurde zunächst ein neuartiger Messaufbau entwickelt, bei welchem eine äußerst stabile Lipidmembran zwischen zwei mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen, in einem Lipid-Öl-Bad, hergestellt wird (DIP, droplet interface bilayer). Dadurch konnte ein minimales Probenvolumen, bei einer äußerst stabilen Membran und geringem Rauschen, erreicht werden. Mit diesem Aufbau wurde entdeckt, dass die Inkorporationsrate von aHL und MspA exponentiell mit der angelegten Spannung steigt. Durch diesen Effekt kann die Inkorporation einer einzelnen Pore, über die angelegte Spannung, kontrolliert werden.
Die Translokation von DNA Molekülen durch einzelne Poren konnte, anhand der Blockade des Ionenstromflusses, detektiert werden. Gleichzeitig wurde die elektrophoretische Kraft, auf die geladene DNA, durch die angelegte Spannung kontrolliert. Da doppelsträngige DNA nicht durch die Engstelle in der Pore passt, werden DNA-Hairpins während der Translokation entfaltet. Mit der Nanoporenkraftspektroskopie (NFS) kann die spannungsabhängige Dauer dieser Entfaltung gemessen werden. In einer ersten Studie konnte gezeigt werden, dass ein DNA-Hairpin aus zehn Basenpaaren deutlich unstabiler ist, als ein G-Quadruplex aus acht Basen.
In weiteren Untersuchungen wurden zwei DNA-Hairpins miteinander verglichen, welche dieselbe thermodynamische Stabilität besitzen, aber eine um den Faktor hundert unterschiedliche Translokationsdauer aufweisen. Mit Hilfe von Thermodynamischen Tabellen konnte die Energielandschaft der Hairpins berechnet werden, und dieser Unterschied durch das mesoskopische Modell erklärt werden. Durch die Einführung einer Anker-Technik konnten NFS Messungen auch in Rückwärts-Richtung durchgeführt werden, ohne den Eifluss des Vorhofs der aHL-Pore. Durch die Messung der Stabilität von 11 verschiedenen DNA-Hairpins, konnten die Vorhersagen der Translokationsdauer durch das mesoskopisches Modell bestätigt werden, und die dafür nötigen Fitparameter ermittelt werden. Dieses Modell kann nun für die Vorhersage der Stabilität beliebiger DNA-Hairpins verwendet werden, was eine wichtige Grundlage für weitere Experimente, mit komplizierteren DNA-Strukturen und Aptameren, darstellt.
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In dieser Arbeit wurde, unter anderem, die Translokation von DNA-Hairpins durch eine alpha-hemolysin (aHL) Nanopore in einer Lipidmembran untersucht. Dafür wurde zunächst ein neuartiger Messaufbau entwickelt, bei welchem eine äußerst stabile Lipidmembran zwischen zwei mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen, in einem Lipid-Öl-Bad, hergestellt wird (DIP, droplet interface bilayer). Dadurch konnte ein minimales Probenvolumen, bei einer äußerst stabilen Membran und geringem Rauschen, erreicht werden....
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