Sowohl bei Freiluft- und Innenraumisolierungen als auch bei gasisolierten metallgekapselten Anlagen bestimmen
die Vorgänge an den Grenzflächen Feststoff-Gas wesentlich das elektrische Verhalten einer Isolierung. Bei
Freiluftisolierungen und gelegentlich auch bei Innenraumisolierungen unter erscherten Umgebungsbedingungen
dominieren die fremdschichtinitiierten Vorgänge an den äußeren Grenzflächen zur umgebenden Luft. Unter dem
Einfluss von Belastungen können sich insbesondere bei Kunststoffisolierungen die Eigenschaften der äußeren
Grenzflächen irreversibel ändern, das heißt die Isolierungen altern oder werden geschädigt. Neben den etablierten
Prüfverfahren für die Bestimmung der Kriechstrom- und Lichtbogenbeständigkeit werden auch neuere Prüfund
Bewertungsverfahren für die Hydrophobieeigenschaften vorgestellt. Die konstruktive Gestaltung von
Freiluftisolierungen beeinflusst nicht nur das Isoliervermögen sowie die Akkumulation von Fremdschichten und
deren Befeuchtung sondern auch die Wirkung auf die dynamischen Vorgänge bei fremdschichtinitiierten Teilentladungen
und damit auch die Beständigkeit gegen Kriechströme. Dies konnte in Versuchen zur Kriechstrombeständigkeit
unter Salznebel nachgewiesen werden.
Das Verhalten der Grenzfläche Feststoff-Gas in gasisolierten metallgekapselten Anlagen wird wesentlich durch
die Wirkung von Partikeln und elektrischen Oberflächenladungen bestimmt.
«