In dieser Studie wurde die diagnostische Aussagekraft des „Belly off Zeichens“ bezüglich der Funktion des M. subscapularis im klinischen und elektrophysiologischen Vergleich mit den bisherigen Standardtests untersucht. Dazu wurden insgesamt 17 Patienten und 10 Probanden untersucht, sowohl klinisch als auch mittels Ableitung von 11 Muskelgruppen während der Durchführung von M. subscapularis spezifischen Tests. Dabei wurden die Daten der Muskelaktivität von Patienten mit isolierten und kombinierten SSC-Rupturen mit denen von gesunden Probanden verglichen. Es wurden die im klinischen Alltag üblichen Tests, im einzelnen „Lift off Test“, „Innenrotations- lag -Zeichen“ und „Belly press Test“ durchgeführt, hierbei elektromyographisch die Muskelaktivität der verschiedenen Muskelgruppen abgeleitet, aufgezeichnet und anschließend mit der Muskelaktivität bei Durchführung des „Belly off Zeichens“ verglichen. Besonderes Augenmerk lag auf einer möglichen Aussagekraft in Bezug auf die Funktion des M. subscapularis. Des Weiteren wurde untersucht inwieweit andere Muskelgruppen außerhalb der Rotatorenmanschette deren Funktion im Falle einer Schädigung kompensieren.
Das „Belly off Zeichen“ spiegelt die Unfähigkeit des Patienten wieder, die gestreckte Hand bei passiv flektiertem und maximal innenrotiertem Arm auf den Bauch zu halten. Dabei wird vom Untersucher die gestreckte Hand des Patienten auf dessen Bauch platziert, während die andere Hand des Untersuchers den Ellenbogen des Patienten passiv unterstützt. Wenn es dem Patienten nicht möglich ist, diese Position eigenständig zu halten, spricht man von einem positiven „Belly off Zeichen“.
Die elektrophysiologischen Daten wurden in Zusammenarbeit mit der neurologischen Klinik rechts der Isar, unter Zuhilfenahme intramuskulärer und oberflächlicher Elektroden ermittelt. Anschließend wurden diesen Daten ausgewertet und miteinander verglichen, um Rückschlüsse auf die Aktivitätsmuster der einzelnen Muskelgruppen ziehen zu können und deren Aussagekraft zu überprüfen.
In dieser Studie zeigte sich die gute Anwendbarkeit des „Belly off Zeichens“ auch bei Patienten, bei denen sämtliche anderen klinischen Tests mit Schmerzen einhergingen. Zudem wird der Test - im Gegensatz zum ebenfalls passiven „IRLS“ - vor dem Körper des Patienten durchgeführt, was ebenfalls eine bessere Durchführbarkeit ermöglicht, da viele Patienten aufgrund von Schmerzen Schwierigkeiten haben, den innenrotierten Arm zum Rücken zu führen.
Das Zurückfedern der Hand bei positivem „Belly off Zeichen“ wird nach aktueller Lehrmeinung durch das relative Überwiegen der Außenrotatoren bei Läsionen des M. subscapularis verursacht, sodass der Patient nicht in der Lage ist, diese Position selbstständig zu halten.
Es zeigte sich weiterhin, dass eine sinnvolle und möglichst genaue Aussage nur durch die kombinierte Durchführung aller klinischen Tests möglich ist. Durch gezielte standardisierte klinische Untersuchungen können Schultergelenkspathologien präzise diagnostiziert werden und es gelingt in den meisten Fällen bereits klinisch eine korrekte Diagnose zu stellen.
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In dieser Studie wurde die diagnostische Aussagekraft des „Belly off Zeichens“ bezüglich der Funktion des M. subscapularis im klinischen und elektrophysiologischen Vergleich mit den bisherigen Standardtests untersucht. Dazu wurden insgesamt 17 Patienten und 10 Probanden untersucht, sowohl klinisch als auch mittels Ableitung von 11 Muskelgruppen während der Durchführung von M. subscapularis spezifischen Tests. Dabei wurden die Daten der Muskelaktivität von Patienten mit isolierten und kombinierte...
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