Eine kunsthistorische Arbeit zu Königin Christina von Schweden, die dem Selbstverständnis der resignierten Königin und ihrer römischen
repraesentatio majestatis in ihrem Palast gewidmet ist, kommt nicht umhin, nach Antworten auf die bis heute offenen Fragen nach Ursachen und Gründen ihrer Abdankung und Konversion zu suchen. Da sie Teil herrschaftspolitischer Geheimhaltung waren, stellt sich jeder Annäherung an die schwedische Monarchin ein Methodenproblem, wie sie durchbrochen werden kann. Hierfür bieten sich die Medien Zeremoniell und Ritual an, deren symbolischen Kommunikationsgehalt historische Politikforschung und Fachgeschichte in jüngerer Zeit besonders intensiv erforscht haben. Auf eine kunsthistorische Perspektive übertragen rücken dadurch die untrennbar mit dem Zeremoniell verbundenen Medien der Architektur und der Zeremoniellbebilderung in den Blick. Mit Hilfe der Rekonstruktion der für Rom ungewöhnlichen Appartementstruktur ihrer Residenz, über die Analyse des Organisationsproblems von Thron und Altar und über dem Theaterparkett enthobene Logen gelangt diese Arbeit zu der entscheidenden Frage, wie durch sie sakrale Qualität behauptet wurde. Hierdurch rücken Bedeutung und Problem königlicher Herrscherweihen in den Blick und von dort gelant man zur letzten Schwierigkeit, der Abdankung einer protestantisch gesalbten Königin. Anhand von Bildern, die das heute nur noch über Texte rekonstruierbare Zeremoniell auf seinem Aussagehöhepunkt visualisieren, werden Lücken im arkanen Bereich erkennbar, die zeigen, dass eine Arbeit zum Selbstverständnis einer abgedankten Königin über die Kunst, zu resignieren handelt und seine Majestät dennoch unbeschadet zu erhalten.
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Eine kunsthistorische Arbeit zu Königin Christina von Schweden, die dem Selbstverständnis der resignierten Königin und ihrer römischen
repraesentatio majestatis in ihrem Palast gewidmet ist, kommt nicht umhin, nach Antworten auf die bis heute offenen Fragen nach Ursachen und Gründen ihrer Abdankung und Konversion zu suchen. Da sie Teil herrschaftspolitischer Geheimhaltung waren, stellt sich jeder Annäherung an die schwedische Monarchin ein Methodenproblem, wie sie durchbrochen werden kann. Hierf...
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