Intraspinale lumbale Wirbelgelenkszysten stellen eine nicht alltägliche Ursache einer Nervenwurzelkompressionssymptomatik dar und unterscheiden sich klinisch nicht von den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls. Die Zysten haben ihren Ursprung an den kleinen Wirbelgelenken und üben je nach Größe eine Nervenwurzelkompression bzw Kompression der Cauda equina aus. Die betroffenen Wirbelgelenke weisen bei allen Patienten immer stärkere degenerative Veränderungen auf, welche in etwa 50% der Fälle mit einer degenerativen, leichten Spondylolisthesis verbunden sind. Mittels MRT und CT ist in den allermeisten Fällen eine diagnostische Zuordnung möglich. Die exakte Ätiologie ist bisher noch nicht vollständig geklärt; verschiedene Faktoren wie chronischer Reiz bei stark degenerativ veränderten Wirbelgelenken im am stärksten beweglichen Segment L4/5 scheinen eine wesentliche Ursache darzustellen. Sinn dieser Studie ist es, einen Vergleich zwischen dem prä- und postoperativen Befinden der Patienten aufweisen sowie einen Vergleich mit verschiedenen konservativen therapeutischen Ansätzen durchführen zu können. Dies habe ich anhand der Patientenakten, der Beantwortung eines Fragebogens sowie einer Literaturrecherche durchführen können. Die Langzeitergebnisse dieser Studie beziehen sich dabei auf einen durchschnittlichen postoperativen Beobachtungszeitraum von 4,8 Jahren (Bereich 1-14 Jahre). Bei allen Patienten wurde die Zystenresektion über eine interlaminäre Fensterung durchgeführt. Die oftmals beobachtete Spondylolisthesis fanden wir bei 49% der Patienten. Bezug nehmend auf die allgemeine Symptomatik zeigte sich, dass alle Patienten ein radikuläres Schmerzsyndrom, teilweise mit zusätzlichen Lumbalgien, aufwiesen. Die weitere neurologische Symptomatik gliederte sich in Claudicatio spinalis (73,6%) , sensomotorische Paresen (46,4%) sowie alleinige Sensibilitätsstörungen (18,2%)35,4% der Studienteilnehmer zeigten bei therapieresistentem Schmerzsyndrom keinerlei neurologische Defizite. 51% gaben dabei an, nicht mehr ertragbare, stärkste Schmerzen zu verspüren. Als beste Bewertung präoperativ wurde von 3 Probanden immerhin auf einer Skala von 1-10 die 6 gewählt. Bezüglich der postoperativen Bewertung durch die Patienten zeigte sich, daß 86,7% der Patienten ihr aktuelles Befinden mit Hilfe der Rating-Skala mit 1-5 angaben. Dies beweist eine wesentliche Verbesserung, welche sich auch statistisch signifikant zeigte. Vergleicht man die Ergebnisse, welche sich mit der neurogenen Claudicatio befassen, so gaben nur noch 5,5% an, diese auch nach der Operation noch zu verspüren. Über eine gegenüber präoperativ allerdings gebesserte Radikulopathie klagten noch 27,5% der Teilnehmer (vs. 100% präop.) Im Gegensatz dazu haben fast alle Studien , welche ich im Rahmen meiner Dissertation bearbeitet habe und die sich mit konservativen Behandlungsmethoden (Intraartikuläre Corticosteroid- und Lokalänasthetikainjektionen) befassen, eine unzureichende Minderung der Beschwerden schon 6 Monate nach der therapeutischen Intervention und damit eine hohe Versagensquote gezeigt. Therapeutisch sollte eine Wirbelgelenkzyste mit therapieresistenter neurologischer Symptomatik operativ entfernt werden. Viele Studien und Patientenberichte zeigen ein exzellentes postoperatives Outcome im Zusammenhang mit einer langen Nachbeobachtungszeit.
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Intraspinale lumbale Wirbelgelenkszysten stellen eine nicht alltägliche Ursache einer Nervenwurzelkompressionssymptomatik dar und unterscheiden sich klinisch nicht von den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls. Die Zysten haben ihren Ursprung an den kleinen Wirbelgelenken und üben je nach Größe eine Nervenwurzelkompression bzw Kompression der Cauda equina aus. Die betroffenen Wirbelgelenke weisen bei allen Patienten immer stärkere degenerative Veränderungen auf, welche in etwa 50% der Fälle mit e...
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