Um bestehende Wissenslücken zu schließen, wurde das Umweltgefährdungspotential von Flachsilos durch den Betrieb einer Versuchsanlage (1 "Traunsteiner" Silo, 4 Fertigteilsilos in Batterie, I Siloplatte (175-275 m³)) über drei Jahre hinweg untersucht. Als Novum konnten alle Silageabwässer nach ihrer Entstehungsart: Gärsaft, Sickersaft (Fremdwasser nach der Passage durch den Futterstock) und kontaminiertes Niederschlagswasser (mit Inhaltsstoffen aus Silageresten beladenes Niederschlagswasser) im Zeitverlauf getrennt registriert werden. Zusätzlich geben Laborversuche erste Auskünfte über den Einfluss von Niederschlagsinten-sität und Silagerestmengen im Silo auf den Belastungsgrad von kontaminiertem Nieder-schlagswasser. Das Umweltgefährdungspotential der Abwasserstichproben wurde per Ana-lyse des biochemischen Sauerstoffbedarfes in fünf Tagen (BSB5) bestimmt. Gärsaft (BSB5 Ø 54 g O2/l) und Sickersaft (BSBS Ø 52 g O2/l) stellen ein hohes Umweltgefährdungspotential dar, sind jedoch vermeidbar. Kontaminiertes Niederschlagswasser (BSBS Ø 1,7 g O2/l) ist weniger stark belastet als Gär-/ Sickersaft, tritt aber systemimmanent auf, was von besonde-rer Bedeutung ist. Die BSB5-Kinetik von kontaminiertem Niederschlagswasser zeigt, dass dessen Umweltgefährdungspotential positiv mit den im Silo verbliebenen Silagerestmassen und deren Qualität sowie negativ mit der Niederschlagsmenge korreliert. Mit baulichen und verfahrenstechnischen Verbesserungen, z. B. durch Anpassung der Seitenwände an das Seitenprofil eines Silagehaufwerks, einer sorgfältigen Ableitung des Regenwassers bei Ab-deckung und Bodenplatte, einem T-Gehalt des Siliergutes über 300 g/kg bei der Einlagerung sowie einer sorgfältigen Silageentnahme können negative Umweltwirkungen von Flachsilo-anlagen ohne Überdachung weitgehend vermieden werden. Die Lagerung und Entnahme von Silage in Silos ohne befestigte Bodenplatte ist nach den vorliegenden Erkenntnissen zum kontaminierten Niederschlagswasser nicht empfehlenswert.
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Um bestehende Wissenslücken zu schließen, wurde das Umweltgefährdungspotential von Flachsilos durch den Betrieb einer Versuchsanlage (1 "Traunsteiner" Silo, 4 Fertigteilsilos in Batterie, I Siloplatte (175-275 m³)) über drei Jahre hinweg untersucht. Als Novum konnten alle Silageabwässer nach ihrer Entstehungsart: Gärsaft, Sickersaft (Fremdwasser nach der Passage durch den Futterstock) und kontaminiertes Niederschlagswasser (mit Inhaltsstoffen aus Silageresten beladenes Niederschlagswasser) im Ze...
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