In der ISAR-Studie konnte gezeigt werden, daß die kombinierte antithrombozytäre Therapie der konventionellen Antikoagulation hinsichtlich des frühen klinischen Ergebnisses überlegen ist. Es war jedoch unklar, ob dieser initiale Vorteil auch im Langzeitverlauf erhalten bleibt. Die vorliegende Studie berichtet über den klinischen Verlauf vier Jahre nach koronarer Stentimplantation bei den Patienten, die in der ISAR-Studie entweder auf eine kombinierte antithrombozytärer Therapie oder auf konventionelle Antikoagulation randomisiert worden waren. In der ISAR-Studie waren 517 Patienten nach erfolgreicher koronarer Implantation eines Palmaz-Schatz Stents auf zwei verschiedene antithrombotische Therapieschemata randomisiert worden. 257 Patienten erhielten eine kombinierte antithrombozytäre Therapie mit Acetylsalicylsäure (200mg/d) und Tiklopidin (500mg/d), 260 Patienten erhielten eine Antikoagulationsbehandlung mit Phenprocoumon (Ziel-INR 3,5-4,5) und initial überlappend Heparin (PTT 80-120s) und zusätzlich Acetylsalicyläure (200mg/d). Nach dreißig Tagen hatten die Patienten mit kombinierter antithrombozytärer Therapie signifikant weniger kardiale Ereignisse (1,6% vs. 6,2% mit Antikoagulation; p=0,007). Insbesondere traten weniger Myokardinfarkte (0,8% vs. 3,5%; p=0,034) und weniger Zielläsionsrevaskularisierungsmaßnahmen (1,2% vs. 5,4%; p=0,025) auf. Nach einem Jahr lag die Rate für alle kardialen Ereignisse bei 17,5% vs. 25,0% (p=0,025), für nichttödliche Myokardinfarkte bei 0,9% vs. 5,0% (p=0,003) und für die Zielläsionsrevaskularisierungsmaßnahmen bei 16.0% vs. 21.9% (p=0,083). Nach vier Jahren waren diese Raten für alle kardialen Ereignisse 22,6% vs. 28,5% (p=0,078), für nichttödliche Myokardinfarkte 0,9% vs. 5,8% (p=0,003) und für die Zielläsionsrevaskularisierungsmaßnahmen 18,3% vs. 22,7% (p=0,21). Der absolute Unterschied in den Ereignisraten in den beiden Gruppen (4,6% nach dreißig Tagen) lag im Langzeitverlauf etwas höher (7,5% nach einem Jahr, 5,9% nach vier Jahren). Die Ereignisraten nach mehr als dreißig Tagen (21,1% vs. 22,5%; p=0,78) und einem Jahr ( 5,2% vs. 3,6%; p=0,50) waren in beiden Gruppen nicht unterschiedlich. Diese Studie zeigt, daß der initiale Nutzen der kombinierten antithrombozytären Therapie , der sich während der ersten vier Wochen nach Intervention ergibt, in den folgenden vier Jahren erhalten bleibt. Unabhängig vom initialen antithrombotischen Therapieregim sind die Ereignisraten nach dem ersten Jahr sehr niedrig. Die angiographische Restenoserate und die Rate an Zielläsionsrevaskularisierungsmaßnahmen wird durch das antithrombotische Therapieschema nicht beeinflußt.
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In der ISAR-Studie konnte gezeigt werden, daß die kombinierte antithrombozytäre Therapie der konventionellen Antikoagulation hinsichtlich des frühen klinischen Ergebnisses überlegen ist. Es war jedoch unklar, ob dieser initiale Vorteil auch im Langzeitverlauf erhalten bleibt. Die vorliegende Studie berichtet über den klinischen Verlauf vier Jahre nach koronarer Stentimplantation bei den Patienten, die in der ISAR-Studie entweder auf eine kombinierte antithrombozytärer Therapie oder auf konventio...
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