Ziel dieser Studie war es lokoregionäre Lymphknotenmetastasen bei Mammakarzinompatienten anhand von FDG/PET-CT Datensätzen exakt zu lokalisieren und auf diese Weise Informationen über das Metastasierungsmuster beim Mammakarzinom zu gewinnen. Dabei wurden 235 Patienten mit PET-CT positiven Lymphknotenmetastasen ermittelt und in vier Gruppen eingeteilt: Patienten mit primärer Tumormanifestation ohne Fernmetastasierung, Patienten mit primärer Tumormanifestation mit Fernmetastasierung, Patienten im Rezidiv ohne Fernmetastasierung, Patienten im Rezidiv mit Fernmetastasierung. Die Lymphknoten wurden konturiert und mittels non-rigid registration allesamt auf einen CT-Datensatz einer Patientin mit „standard Anatomie“ übertragen.
Um eine quantitative Darstellung der räumlichen Verteilung der Lymphknoten zu ermöglichen, wurden binäre Masken aus den transformierten Strukturen erstellt und daraus ein umfangreicher farbkodierter Atlas mit der bisher größten detektierten Menge an Lymphknotenmetastasen mit so genannten „hot spots“ ( 13 Lymphknoten) erstellt.
Anhand unserer Daten wurden die Empfehlungen der RTOG und ESTRO evaluiert, um einzuschätzen, ob die empfohlenen Grenzen für die CTV’s auch adäquat für unser Kollektiv sind und demnach möglichst viele Lymphknotenmetastasen in der Bestrahlung erfasst werden können. Unter Einsatz von MATLAB und den binären Masken wird ein sogenanntes überlappendes Volumen (OL overlapping volume) für die Lymphknoten und die dazugehörigen Lymphknotenlevels ermittelt.
Die Mehrzahl der detektierten Lymphknoten wurde sowohl von der ESTRO als auch von der RTOG in den Zielvolumina erfasst. Trotzdem konnten durch die Analyse der vorliegenden Daten verschiedene Regionen detektiert werden, in denen die Abdeckung durch die CTV’s der beiden evaluierten Atlanten gewisse Mängel aufweist. Die aktuell verwendeten Atlanten der RTOG und ESTRO haben ihre CTV-Vorgaben nach Untersuchungen von Patienten mit Mammakarzinom im Frühstadium erstellt, demnach ist eine individuelle Anpassung der Grenzen in fortgeschrittenen Stadien zu empfehlen.
Wir konnten zeigen, dass Patienten mit einer weiter fortgeschrittenen Erkrankung beispielsweise mit höherer Wahrscheinlichkeit Lymphknoten im supraclaviculären Level und in der Region um die A. mammaria interna entwickeln. Die Ausdehnungen des CTV der ESTRO insbesondere im dorsolateralen und kranialen Bereich des Level IV (entspricht der supraclaviculären Lymphknotenregion) reichen zur Erfassung der Lymphknoten vor allem im höheren Krankheitsstadium nicht aus.
Unabhängig vom Tumorstadium konnte im Zuge der Auswertung außerdem gezeigt werden, dass Vorgaben der RTOG als auch der ESTRO die Lymphknoten-„hotspots“ im anterolateralen und kranialen Bereich des Level I nicht zur Gänze einschließen und bei der Auswertung des RTOG Zielvolumens für das Level II fiel auf, dass die Lymphknoten im kaudalen Bereich nicht erfasst werden konnten.
Laut unseren Ergebnissen reichen die RTOG und ESTRO-Leitlinien in vielen Fällen nicht aus um die beteiligten Lymphknotenregionen adäquat zu erfassen. Wichtig scheint die Reevalutaion der bestehenden Atlanten vor allem im fortgeschrittenen Tumorstadium, wobei die Grenzen individuell angepasst werden müssen.
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Ziel dieser Studie war es lokoregionäre Lymphknotenmetastasen bei Mammakarzinompatienten anhand von FDG/PET-CT Datensätzen exakt zu lokalisieren und auf diese Weise Informationen über das Metastasierungsmuster beim Mammakarzinom zu gewinnen. Dabei wurden 235 Patienten mit PET-CT positiven Lymphknotenmetastasen ermittelt und in vier Gruppen eingeteilt: Patienten mit primärer Tumormanifestation ohne Fernmetastasierung, Patienten mit primärer Tumormanifestation mit Fernmetastasierung, Patienten im...
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