In dieser tierexperimentellen Studie wurde das Heilungsverhalten der Rattenachillessehne nach einem im Rahmen einer Operation gesetzten Defekt histologisch, immunhistochemisch und biomechanisch zu zwei Zeitpunkten untersucht. Die Tiere waren direkt im Anschluss einmalig entweder mit mesenchymalen Stammzellen mit stabiler Expression von basic Fibroblast Growth Factor (bFGF), mesenchymalen Stammzellen mit Transduktion des Markerngens enhanced Green Fluorescent Proteine (eGFP) oder einer reinen Pufferlösung (Phosphate-buffered saline, PBS) ohne therapeutischen Effekt als Kontrolle behandelt worden. Die Fragestellung lautete zum einen, ob die Stammzellen zu einem verbesserten histologischen Ergebnis und erhöhter biomechanischer Stabilität führen würden, und zum anderen, ob die Expression von bFGF und damit die Kombination zweier vielversprechender Ansätze in der Behandlung von Sehnenverletzungen zusätzliche Verbesserungen mit sich brächte.
Alle Proben zeigten bereits nach 14 Tagen durchaus biomechanische Stabilität, waren im Vergleich zu gesunden Sehnen aber auch nach 28 Tagen noch minderwertig. Zu beiden Auswertezeitpunkten konnten bei allen Proben histologisch ein Mischgewebe mit deutlichen Kennzeichen einer Narbe mit sich beginnend ausbildenden Sehnencharakteristika festgestellt werden. Tendenziell war das histologische Erscheinungsbild der Stammzellgruppen besser, was sich auch im semiquantitativen Score nachweisen ließ, jedoch blieben statistisch signifikante Ergebnisse aus. In den Proben der Stammzellgruppen konnte zu beiden Auswertezeitpunkten statistisch signifikant mehr Pro-Kollagen nachgewiesen werden, was für eine erhöhte Kollagensynthese und eine weiterhin stattfindende Umorganisation des Gewebes spricht. Endgültige Aussagen über die Sehnenheilung können demnach nicht getroffen werden. Allerdings führte diese erhöhte Kollagensynthese nur zu marginalen Verbesserungen in der Biomechanik nach 14 Tagen, nach 28 Tagen waren keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu sehen. Man kann also festhalten, dass sich durch die Stammzellen nur leichte Vorteile in der Frühphase ergaben, und die Proben beider Stammzellgruppen denen der Kontrollgruppe nicht eindeutig überlegen waren. Darüber hinaus ergab sich entgegen der Erwartungen auch kein zusätzlicher Vorteil der bFGF-Expression.Die Verfolgung zweier in der Literatur bisher als vielversprechend beschriebener Wege, die Sehnenheilung zu verbessern, führte daher trotz standardisierter und effektiver Verfahren zu keinen signifikanten Vorteilen. In Zusammenschau mit anderen aktuellen Studien sollte dies zu einer kritischen Betrachtung des eventuellen Einsatzes mesenchymaler Stammzellen zur Verbesserung der Sehnenheilung beim Menschen führen.
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In dieser tierexperimentellen Studie wurde das Heilungsverhalten der Rattenachillessehne nach einem im Rahmen einer Operation gesetzten Defekt histologisch, immunhistochemisch und biomechanisch zu zwei Zeitpunkten untersucht. Die Tiere waren direkt im Anschluss einmalig entweder mit mesenchymalen Stammzellen mit stabiler Expression von basic Fibroblast Growth Factor (bFGF), mesenchymalen Stammzellen mit Transduktion des Markerngens enhanced Green Fluorescent Proteine (eGFP) oder einer reinen Puf...
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