Hintergrund: Für die zunehmende Anzahl diagnostischer und interventioneller Techniken in der flexiblen Bronchoskopie sind entsprechende Vorangehensweisen für die Sedierung notwendig, um sowohl für den Untersucher, als auch für die Patienten sichere und praktikable Bedingungen zu schaffen. Die Target Controlled Infusion (TCI) von Propofol ist eine neue Technik, deren Anwendung auch zur Sedierung in der flexiblen Bronchoskopie bereits beschrieben wurde. Zudem wurden EEG-basierte Methoden entwickelt, welche die Sedierungstiefe während einer Untersuchung visualisieren können. In der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob die Kombination aus TCI und EEG-basiertem Monitoring der Sedierungstiefe die Sedierungsqualität bei der Untersucher geführten Sedierung verbessern kann.
Methoden: Insgesamt wurden 51 Patienten mit einer TCI von Propofol sediert und eine diagnostische oder interventionelle Bronchoskopie durchgeführt. Die Steuerung einer TCI nach der Effektkompartiment-Konzentration anhand des Modells von Schnider wurde bei 43 Patienten angewendet, die Steuerung einer TCI nach der Plasmakompartiment-Konzentration anhand des Modells von Marsh wurde bei 8 Patienten eingesetzt. Der Zeitpunkt, zu dem der Patient nicht mehr auf verbale Aufforderungen reagierte, wurde als Bewusstseinsverlust festgehalten und entsprach dem Beginn der Prozedur.
Die Anwendung des Entropie-Monitorings während der Untersuchung, ermöglichte die Aufzeichnung der Sedierungstiefe anhand der State-und Response-Entropie. Weiterhin wurden die Biosignale, die Effektkompartiment- bzw. Plasmakompartiment-Konzentration von Propofol sowie unerwünschte Ereignisse aufgezeichnet.
Nach der Untersuchung bewertete der Untersucher die Sedierungstiefe, aufgetretene Hustenepisoden und Untersuchungsbedingungen auf einer fünfstufigen Likert-Skala als sehr gut, gut, normal, schlecht oder sehr schlecht.
Ergebnisse: Während der Untersuchung betrug der Mittelwert der Effektkompartiment Konzentration (± Standardabweichung) für die TCI nach dem Modell von Schnider 3,89 µg/ml (± 1,05 µg/ml) Propofol und die mittlere Plasmakompartiment Konzentration für die TCI nach dem Modell von Marsh betrug 3,06 µg/ml (± 0,8 µg/ml) Propofol. Ohne zusätzlichen Sauerstoff zeigten alle Patienten eine mittlere Sauerstoffsättigung (± Standardabweichung) von 91,37 % (± 4,60 %). Während der Prozedur erhielten alle Patienten zusätzlichen Sauerstoff und die mittlere Sauerstoffsättigung betrug 93,75 % (± 5,01 %). Aus Sicherheitsgründen wurde bei 16 Patienten vorübergehend ein Endotrachealtubus eingelegt.
Während dem Bewusstseinsverlust wurde eine State-Entropie von 70,59 (± 18,4) und eine Response Entropie von 78,24 (± 19,7) gemessen. Sowohl State-als auch Response-Entropie zeigten vom Beginn der Sedierung bis zum Beginn der Prozedur einen relativ konstanten Verlauf. Während der Bronchoskopie wurden sowohl State-als auch Response-Entropie stark, sowohl durch Untersuchungsereignisse als auch durch Husten beeinflusst und entsprachen nicht mehr der klinischen Einschätzung der Sedierungstiefe.
Der Mittelwert (± Standardabweichung) der Bewertung durch den Untersucher betrug 2,06 (± 0,81) für die Sedierungstiefe, 2,35 (± 0,74) für Hustenereignisse und 1,92 (± 0,72) für Untersuchungsbedingungen.
Schlussfolgerung: TCI von Propofol ist eine praktikable Möglichkeit, um gute Untersuchungsbedingungen zur Sedierung während der flexiblen Bronchoskopie zu ermöglichen. Die Sicherheit dieses Konzeptes sollte in größeren Studien überprüft werden um Komplikationen zu vermeiden, insbesondere, wenn unbeabsichtigt eine zu tiefe Sedierung herbeigeführt wird. Das Entropie Monitoring während der flexiblen Bronchoskopie stellt einen vielversprechenden Ansatz zur Überwachung der Sedierungstiefe da. Aufgrund der Artefaktanfälligkeit ist sowohl bei der State-Entropie als auch bei der Response Entropie aber die Aussagekraft während der Prozedur eingeschränkt.
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Hintergrund: Für die zunehmende Anzahl diagnostischer und interventioneller Techniken in der flexiblen Bronchoskopie sind entsprechende Vorangehensweisen für die Sedierung notwendig, um sowohl für den Untersucher, als auch für die Patienten sichere und praktikable Bedingungen zu schaffen. Die Target Controlled Infusion (TCI) von Propofol ist eine neue Technik, deren Anwendung auch zur Sedierung in der flexiblen Bronchoskopie bereits beschrieben wurde. Zudem wurden EEG-basierte Methoden entwickel...
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