Abstract Die Intaktheit und die strukturelle Zusammensetzung der Permeabilitätsbarriere der Haut sind für ihre Funktion von wesentlicher Bedeutung. In dieser Arbeit wurden mit Hilfe nicht invasiver bereits etablierter und neuartiger nicht-etablierter in-vivo-Techniken einige physiologische, die Permeabilitätsbarriere definierende Meßparameter von drei chronisch entzündlichen Dermatosen (atopisches Ekzem, Psoriasis, seborrhoisches Ekzem) und hautgesunden Probanden untersucht und vergleichend betrachtet. Zu den Meßparametern gehörten z.B. die Hautfeuchtigkeit, der TEWL, der pH-Wert, sowie Lumineszenz- und Reflexionsspektren und die epidermale Lipidzusammensetzung. Eine Permeabilitätsbarrierestörung äußert sich bei allen drei Dermatosen in dem befallenen Areal durch einen erniedrigten Hautfeuchtigkeitsgehalt, einen erhöhten transepidermalen Wasserverlust und einer erhöhten Tryptophanfluoreszenz. Die pathogenetische Bedeutung der Tryptophanfluoreszenz ist allerdings noch unklar. Die weniger sauren pH-Werte der befallene Areale im Vergleich zu den unbefallenen Arealen scheinen die mikrobizide Wirkung der Haut zu verändern, und so eine vermehrte Besiedlung mit Bakterien und Pilzen (Staphylococcus aureus, Pityrosporum ovale) zu fördern. Auf diese Weise entsteht eine Sensiblisierung der Haut mit chronisch entzündlichen Prozessen, die zu einer Störung der Permeabilitätsbarriere führen. Die Betrachtung der Lipidzusammensetzung der Permeabilitätsbarriere zeigte einen erhöhten Cholesteringehalt bei allen drei Dermatosen. Beim atopischen Ekzem und der Psoriasis vulgaris war außerdem noch die Ceramidfraktion erniedrigt. Auch die prozentualen Anteile der 7 bekannten Ceramide an dem Gesamtceramidgehalt waren beim atopischen Ekzem und der Psoriasis vulgaris verändert. Wahrscheinlich werden diese Veränderungen zusätzlich durch den pH-Wert der Haut, der Einfluss auf die lipidspaltenden Enzyme hat, modifiziert. Ob nun allerdings eine veränderte Lipidzusammensetzung der Haut oder eine pH-Wert-Änderung an erster Stelle eines die Permeabilitätsbarriere verändernden Circulus vitiosus steht, bleibt unklar. Beim seborrhoischen Ekzem spielen Lipidveränderungen keine Rolle, hier scheinen vielmehr die pH-Wert-Schwankungen, die Besiedlung der Haut mit P.ovale und die Tryptophanfluoreszenz wichtige Faktoren zu sein.
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Abstract Die Intaktheit und die strukturelle Zusammensetzung der Permeabilitätsbarriere der Haut sind für ihre Funktion von wesentlicher Bedeutung. In dieser Arbeit wurden mit Hilfe nicht invasiver bereits etablierter und neuartiger nicht-etablierter in-vivo-Techniken einige physiologische, die Permeabilitätsbarriere definierende Meßparameter von drei chronisch entzündlichen Dermatosen (atopisches Ekzem, Psoriasis, seborrhoisches Ekzem) und hautgesunden Probanden untersucht und vergleichend betr...
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