In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 56 Patienten retrospektiv analysiert, bei denen im Zeitraum zwischen März 1985 und Februar 1994 am Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München der Morbus Hodgkin diagnostiziert wurde. Folgende Eingangskriterien wurden festgelegt: Zumindest im Primärstaging musste eine Galliumszintigraphie durchgeführt worden sein, die eine positive Tumor-Anreicherung ergab. Die Geschlechtsverteilung verhielt sich 42% Frauen zu 58% Männer bei einem mittleren Alter bei Diagnosestellung von 39 Jahren und einer Häufung in der Altersgruppe 21-42 Jahre von über der Hälfte. Vorherrschende histologische Subtypisierung war die nodulär-sklerosierende mit 70% und die gemischtzellige mit 22%. Die Zuordung zu den einzelnen klinischen Stadien ergab folgende Verteilung: Stadium I mit 14%, Stadium II mit 38%, Stadium III mit 28% und Stadium IV mit 20%. Im Klinikum Rechts der Isar lassen sich wie auch bei Johnston 1977 gewisse Tendenzen bezüglich der Sensitivitäten der Gallium-Szintigraphie in den einzelnen LK-Arealen nachweisen, die im Rahmen der Beurteilungen der szintigraphischen Bilder berücksichtigt werden müssen. Zusammenfassend liegen die Sensitivitäten supradiaphragmal um 65%, infradiaphragmal um 30%. Der Stellenwert der Gallium-Szintigraphie liegt bis heute in der Primärdiagnostik weit hinter den übrigen Verfahren zurück. Die Computertomographie liefert hierzu deutlich bessere Ergebnisse sowohl für die Sensitivität als auch für die Spezifität. Generell sind die Ergebnisse dieser Studie des Klinikums Rechts der Isar mit denen weiterer Veröffentlichungen ähnlicher Vorrausetzungen gut vergleichbar. Beim Abschlussstaging liefert die Gallium-Szintigraphie in 27 von 32 Fällen den Befund einer Vollremission. In allen Fällen wurde auch, teilweise im Gegensatz zum CT-Befund, von einer klinischen Vollremission ausgegangen. Rezidive traten aus dieser Gruppe in 2 Fällen auf bei einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 53 Monaten, was eine Wahrscheinlichkeit für eine rezidivfreies Überleben bei negativem Galliumszintigraphiebefund von 93% ergibt. Galliumanreicherungen, die noch aktives Hodgkingewebe anzeigten, konnten in 5 Fällen gefunden werden. Davon erlitten 4 Patienten Rezidive, woraus sich eine positiver prädiktiver Wert von 80% errechnet. Die Computertomographie bestätigt eine Vollremission in 18 Fällen bei Therapieende, wovon die Krankheit bei einem Patienten erneut aufflammt. Daraus ergibt sich ein negativer prädiktiver Wert von 95%. Bei 14 Patienten war im CT nach Therapie noch Restgewebe im Sinne einer partiellen Remission oder einer Progression auffällig. Tatsächlich rezidivierten 5 von ihnen. Daher beläuft sich der positive prädiktive Wert auf 36%.
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In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 56 Patienten retrospektiv analysiert, bei denen im Zeitraum zwischen März 1985 und Februar 1994 am Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München der Morbus Hodgkin diagnostiziert wurde. Folgende Eingangskriterien wurden festgelegt: Zumindest im Primärstaging musste eine Galliumszintigraphie durchgeführt worden sein, die eine positive Tumor-Anreicherung ergab. Die Geschlechtsverteilung verhielt sich 42% Frauen zu 58% Männer bei einem...
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