Periphere T-Zellen können der Ausgangspunkt für aggressive T-Zell Non-Hodgkin Lymphome (T-NHL) sein, für welche bis jetzt nur wenig gezielte Therapieansätze existieren. Die Überlebenschancen für betroffene Patienten sind schlecht und ein detaillierteres Verständnis der Tumormechanismen ist dringend erforderlich (Lemonnier, Gaulard, and de Leval 2018; Jacobsen and Weinstock 2018; Van Arnam, Lim, and Elenitoba-Johnson 2018). In den vergangenen Jahren haben verschiedene Studien gezeigt, dass Mutationen in T-Zell Rezeptor assoziierte Signalmolekülen eine wesentliche Rolle im Entstehungsprozess dieser Krebsentität spielen (Casulo et al. 2017; Kataoka et al. 2015; Wang et al. 2015; da Silva Almeida et al. 2015). Wir haben anhand eines Mausmodells, welches auf dem wiederholt in T-NHL Patienten auftretenden Fusionsprotein ITK-SYK basiert, den Entstehungsprozess dieser Lymphome studiert und herausgefunden, dass T-Zellen intrinsische Mechanismen besitzen, um einer Onkogen-Transformation entgegenzuwirken. Genauer hat sich gezeigt, dass nach Aktivierung der ITK-SYK Mutation in einer geringen Anzahl peripherer T-Zellen, die betroffenen Zellen zunächst für einige Tage stark expandieren, dann jedoch durch zell-intrinsische Programme gestoppt werden. Um diese suppressiven Signalwege zu identifizieren, haben wir einen genom-weiten Mutagenese Screen mittels Transposons durchgeführt. Hierdurch konnten wir den inhibitorischen Rezeptor PD-1 als entscheidenden Tumor Suppressor auf T-Zellen identifizieren. Bioinformatische Analysen haben zudem gezeigt, dass PD-1 auch in humanen T-NHL in bis zu einem Drittel der Patienten mutiert ist. Interessanterweise ist in betroffenen Patienten typischerweise nur eine Kopie von PDCD1 inaktiviert. In Übereinstimmung haben wir beobachtet, dass ITK-SYK Aktivierung in T-Zellen, welche kein oder nur ein einzelnes PDCD1 Allel besitzen, ein unmittelbar transformiertes T-Zell Lymphom zur Folge hat. Darüber hinaus haben wir durch Checkpoint-Inhibitor Behandlung mittels PD-1 oder PD-L1 blockierenden Antikörpern eine massive Proliferation von Onkogen getriebenen T-Zellen beobachtet, welche andernfalls (ohne Antikörper-Behandlung) unfähig waren in vivo zu expandieren. Zudem hat sich gezeigt, dass in Abwesenheit von PD-1 die Signalkaskaden von PI3K und PKC in ITK-SYK exprimierenden Zellen verstärkt sind und dass Intervention mit PI3K-Inhibitoren das Überleben von Mäusen mit PD-1 defizienten ITK-SYK Lymphomen verlängert. Diese Ergebnisse liefern neue Einsichten in den Entstehungsprozess und die Behandlung von T-NHL.
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Periphere T-Zellen können der Ausgangspunkt für aggressive T-Zell Non-Hodgkin Lymphome (T-NHL) sein, für welche bis jetzt nur wenig gezielte Therapieansätze existieren. Die Überlebenschancen für betroffene Patienten sind schlecht und ein detaillierteres Verständnis der Tumormechanismen ist dringend erforderlich (Lemonnier, Gaulard, and de Leval 2018; Jacobsen and Weinstock 2018; Van Arnam, Lim, and Elenitoba-Johnson 2018). In den vergangenen Jahren haben verschiedene Studien gezeigt, dass Muta...
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