Zielsetzung: Ziel ist es den Effekt von Gewichtsverlust in Bezug auf langfristigen Veränderungen der Knorpeldegeneration und verschiedene klinische Symptome zu analysieren. Dabei gilt es herauszufinden welche Personengruppen am meisten vom Gewichtsverlust in Bezug auf den Beginn und die Progression von Kniegelenksarthrosen profitieren.
Material und Methodik: Aus der Osteoarthritis Initiative wurden 490 Patienten (62.4 ± 9,1 Jahre; 296 weiblich; BMI ≥25 kg/m2) mit milden bis moderaten Risikofaktoren für radiologisch diagnostizierte Kniegelenksarthrosen ausgewählt. Die Patienten wurden anhand des Gewichtsverlustes über 96 Monate in zwei Gruppen eingeteilt: Gewichtsverlust von > 10 % des eigenen Körpergewichts (N =74) und Gewichtsverlust von 5-10 % (n=171). Mittels Gruppen-Matching wurden den Patienten jeweils Kontrollpatienten mit stabilem Gewicht anhand von Alter, Geschlecht, KL-Score zugeordnet (n = 245). MRT basierte T2 Werte wurden verwendet um die langfristigen Veränderungen der Knorpelmatrix, -textur und -schichten zu beurteilen. Zusätzlich wurden fokale Knorpeldefekte mit dem Whole-Organ Magnetic Resonance Imaging Score (WORMS) erfasst und ausgewertet. Des Weiteren wurden klinische Fragebögen verwendet, um den Verlauf von Symptomen und der allgemeinen Mobilität zu beurteilen (WOMAC und PASE Score). Die statistische Auswertung der verschiedenen Parameter erfolgte mittels „Mixed Random Effects Models“. Dadurch konnte der Zusammenhand zwischen der Entwicklung der T2-Parameter und der Gewichtsreduktion über 96 Monate beurteilt werden.
Ergebnisse:Die Gruppe mit einer Gewichtsreduktion von über 10% Körpergewicht zeigte einen signifikant langsameren Anstieg an Knorpel T2 Werten im Durchschnitt für alle Kompartimente ([-0.032 [-0,06, 0.004] ms/Jahr; P = 0.023) sowie in der knochennahen Knorpelschicht ([-0.031 [-0,06, 0.004] ms/Jahr; P = 0.023) als auch in der gelenknahen Knorpelschicht ([-0.034 [-0,07, 0.008] ms/Jahr; P = 0.045) im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Dies deutet auf eine verlangsamte Knorpelgeneration hin. Die Gruppe mit Gewichtsreduktion von 5-10 % Körpergewicht konnte ebenfalls einen signifikant langsameren T2 Anstieg in den Kompartimenten der medialen und lateralen Tibia sowie der Patella zeigen. Bezüglich des WORMS Scores konnten wir in der > 10% GR-Gruppe eine verlangsamte Degeneration im medialen Meniskus sowie im laterale Femurkondylus und dem „bone marrow edema pattern“ zeigen. Bei den klinischen Scores zeigte die > 10 % GR-Gruppe einen signifikant langsameren Anstieg im WOMAC Score wohingegen die 5-10% GR- Gruppe einen signifikanten Anstieg im PASE Score zeigen konnte.
Schlussfolgerungen:Unsere Studie schlussfolgert, dass Gewichtsverlust eine verlangsamte Knorpeldegeneration in übergewichtigen Patienten über 96 Monate bewirkt. Gewichtsverlust von über 10 % des eigenen Körpergewichts zeigte den größten Effekt nicht nur in Bezug auf die Knorpeldegeneration, sondern auch in Bezug auf die klinische Symptomatik und die Mobilität der Patienten. Gewichtsreduktion hat somit einen protektiven Effekt auf den Kniegelenksknorpel.
«
Zielsetzung: Ziel ist es den Effekt von Gewichtsverlust in Bezug auf langfristigen Veränderungen der Knorpeldegeneration und verschiedene klinische Symptome zu analysieren. Dabei gilt es herauszufinden welche Personengruppen am meisten vom Gewichtsverlust in Bezug auf den Beginn und die Progression von Kniegelenksarthrosen profitieren.
Material und Methodik: Aus der Osteoarthritis Initiative wurden 490 Patienten (62.4 ± 9,1 Jahre; 296 weiblich; BMI ≥25 kg/m2) mit milden bis moderaten Risikof...
»