Durch Analysen des verfügbaren statistischen Zahlenmaterials über Ackerschlepper und selbstfahrende Arbeitsmaschinen sollten charakteristische Entwicklungstendenzen herausgearbeitet und diskutiert werden.
Ackerschlepper: Der Ackerschlepper, der bis heute die Schlüsselmaschine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb geblieben ist, leitete die große Motorisierungsphase in der Landwirtschaft ein. Bereits Mitte der 50er Jahre wurde die maximale Verkaufszahl mit etwas mehr als 100000 Ackerschleppern erreicht. Seither ist diese stark rückläufig.
Die Ursachen hierfür sind die zunehmende Betriebsgrößenstruktur, die zunehmende Leistungsfähigkeit der Schlepper und die rückläufige Entwicklung bei den landwirtschaftlichen Einkommen.
Bei den durchschnittlichen Motorleistungen ist ein kontinuierlicher Leistungsanstieg festzustellen, so daß mittlerweile die 60kW-Marke überschritten ist. Demzufolge nahm auch die jährlich neu installierte Motorleistung zu; sie ist jedoch seit Ende der 60er Jahre wieder rückläufig.
Der Gesamtbestand der landwirtschaftlichen Ackerschlepper erreichte 1985 mit knapp 1,5 Millionen den höchsten Wert und zeigt seither eine abnehmende Tendenz. Bei der mittleren Leistung des Gesamtbestandes jedoch macht sich eine Verschiebung hin zum höheren Leistungsbereich bemerkbar.
Eine Unterscheidung zwischen landwirtschaftlichen Ackerschleppern und Ackerschleppern insgesamt zeigte ähnliche Entwicklungstendenzen.
Die zukünftige Entwicklung des Ackerschlepperabsatzes scheint durch die kritische Einkommenssituation und den fortschreitenden Strukturwandel in der Landwirtschaft vorherbestimmt
Mähdrescher: Im Bereich der selbstfahrenden Arbeitsmaschinen hat der Mähdrescher mit einem Anteil von annähernd 90 % die größte Bedeutung. Seit 1965, dem Jahr mit den höchsten Verkaufszahlen, ist der Absatz tendenziell rückläufig.
Als Ursache hierfür sind zum einen die Einkommensverhältnisse der Landwirte und zum anderen der Trend hin zu Groß-Mähdreschern zu nennen, die ihrerseits größere Ernteflächen benötigen, um kostengünstig eingesetzt werden zu können. Als Konsequenz daraus ergibt sich eine insgesamt geringere Anzahl benötigter Maschinen.
Die durchschnittliche Motorleistung nimmt fortwährend zu und steigert sich seit Beginn der 90er Jahre, bedingt durch den Einfluß des ostdeutschen Marktes, überproportional Infolgedessen erreicht die jährlich neu installierte Motorleistung im gleichen Zeitraum ihren bisherigen Höhepunkt.
Der Gesamtbestand der Mähdrescher stieg bis Mitte der 70er Jahre an und geht seither zurück. Der geringe Anteil der gezogenen Mähdrescher am Gesamtbestand nahm in den letzten Jahren weiter ab, wobei dieser mittlerweile unter 5% liegt.
Feldhäcksler: Die selbstfahrenden Feldhäcksler haben seit Beginn der 70er Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bis in die Gegenwart zeigt sich ein indifferenter Entwicklungsverlauf Aufgrund fehlender Daten konnten keinerlei Analysen bezüglich der durchschnittlichen Motorleistung und des Gesamtbestandes durchgeführt werden.
Die Hersteller erstellen eigene Statistiken, die bis dato nicht öffentlich verfügbar sind. Aus Angaben zu diesen Statistiken kann geschlossen werden, daß der Anteil der Großmaschinen weiter zunehmen wird, während die mittleren und kleinen Baureihen an Bedeutung verlieren werden.
Zuckerrübenvollernter: Bei den selbstfahrenden Zuckerrübenerntemaschinen ist die Gründung von Maschinen- bzw. Rode- und Verladegemeinschaften dafür verantwortlich, daß der Anteil der Selbstfahrer zugenommen hat. Hohe Kampagneleistung bei gleichzeitig relativ niedrigen Erntekosten tragen im wesentlichen zur Akzeptanz dieses Ernteverfahrens bei. Auf diese Weise konnte im Jahr 1994 der Anteil der Selbstfahrer an der abgeernteten Rübengesamtfläche auf 50 % gesteigert werden, während er 1992 noch bei 26 % lag.
Im Gegensatz zu den anderen selbstfahrenden Erntemaschinen zeigt sich hier kein kontinuierlicher Leistungsanstieg. Die Ursache liegt in der geringen Anzahl der Anbieter, die ihrerseits nur wenige Maschinentypen im Programm haben. Da kein schneller Wechsel bei den Motortypen die Regel ist, bleibt die mittlere Motorleistung über einen längeren Zeitraum relativ stabil.
Eine Statistik über den Gesamtbestand an Maschinen gibt es nicht. Es ist davon auszugehen, daß etwa 90 % der bisher produzierten Maschinen in teils generalüberholter Form noch im Einsatz sind.
Für die zukünftige Entwicklung bei selbstfahrenden Rübenrodern wird die Flächenstruktur, die Bestandesentwicklung bzw. Altersstruktur bei den kleineren Maschinen sowie die mögliche Gründung von weiteren Rodegemeinschaften entscheidend sein.
Sonstige selbstfahrende Arbeitsmaschinen: Neben den bereits aufgeführten selbstfahrenden Erntemaschinen kommen auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben heutzutage weitere selbstfahrende Arbeitsmaschinen zum Einsatz, die bisher statistisch nicht erfaßt werden. Darunter fallen beispielsweise Radlader, Gabelstapler, Teleskoplader, Rübenlade- und Reinigungsgeräte, Lastkraftwagen sowie alle selbstfahrenden Trägerfahrzeuge. Das Leistungspotential, das sich hinter all diesen Maschinen verbirgt, würde eine statistische Erfassung und Aufarbeitung rechtfertigen.
Die zu Beginn aufgestellte Hypothese, daß Ackerschlepper zunehmend von selbstfahrenden Erntemaschinen verdrängt werden, konnte bei ausschließlicher Betrachtung der Stückzahlen nicht bestätigt werden. Trotz sinkender Verkaufszahlen kann der Ackerschlepper weiterhin seine Schlüsselposition auf dem landwirtschaftlichen Betrieb behaupten. Werden jedoch die installierten Motorleistungen dazu herangezogen, so kann dieser Hypothese durchaus zugestimmt werden.
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Durch Analysen des verfügbaren statistischen Zahlenmaterials über Ackerschlepper und selbstfahrende Arbeitsmaschinen sollten charakteristische Entwicklungstendenzen herausgearbeitet und diskutiert werden.
Ackerschlepper: Der Ackerschlepper, der bis heute die Schlüsselmaschine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb geblieben ist, leitete die große Motorisierungsphase in der Landwirtschaft ein. Bereits Mitte der 50er Jahre wurde die maximale Verkaufszahl mit etwas mehr als 100000 Ackerschleppern er...
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