Die Verwendung von Biomasse zur Wärmeenergieerzeugung mittels Verbrennung stellt ein indirektes Verfahren der Nutzung der Sonnenenergie dar, da sie das von den Pflanzen aus der Luft aufgenommene und reduzierte C02 durch die kontrollierte Oxidation im Brenner wieder freisetzt; sieht man von der notwendigen Produktionsenergie ab, ist dieses Verfahren also großteils C02-neutral.
Es ist aber, gemessen an den gesamten Verbräuchen an Primärenergieträgern, bisher in den Industrienationen kaum verbreitet, obwohl gerade in diesen Ländern vieles für eine Umwidmung von landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Biomasseproduktion spricht. Die Verfeuerung von Biomasse bringt neben einer Agrarmarktentlastung auf EG-Ebene und der Möglichkeit eines zusätzlichen Einkommens für den Landwirt, viele Vorteile mit sich, die zum Teil bisher von der Gesellschaft noch nicht entsprechend honoriert werden. Dazu zählen positive Umweltwirkungen wie die Reduzierung des C02-Ausstoßes ebenso wie die sinnvolle Weiterbewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen und damit die Erhaltung der Kulturlandschaft.
Der Hauptgrund für den verhaltenen Einsatz von Biomasse als Energieträger ist vor allem in der mangelnden ökonomischen Konkurrenzfähigkeit gegenüber Heizöl und Erdgas zu sehen. In dieser Arbeit wurde aber aufgezeigt, daß diese Aussage zu pauschal ist; hinsichtlich der Ökonomie des Gesamtverfahrens lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen machen, da viele Bedingungen zu standort- oder betriebsspezifisch sind. Im großen und ganzen muß man allerdings derzeit sehen, daß das Verfahren Biomasseverfeuerung unter den meisten Umständen unwirtschaftlich ist.
Die Ausnutzung günstiger Umstände, wie z. B. der Anfall von Waldrestholz bietet für Landwirte, die auch Forstflächen bewirtschaften, einen billigen Brennstoff für die eigene Heizung an; der Einspareffekt muß hier umso größer eingeschätzt werden, als durch die Hackschnitzelbereitung im Winter oft freie Arbeitskapazitäten zur Verfügung stehen, die auf diese Art und Weise sinnvoll verwendet und auf dem Betrieb entlohnt werden können. Ähnlich verhält es sich in diesem Zusammenhang mit anderen Reststoffen der pflanzlichen Produktion wie Getreidestroh, die frei Hof mit bedeutend weniger als 10 DM/GJ anzusetzen sind.
Auf die weitere Verbreitung speziell angebauter Feldfrüchte oder Dauerkulturen, wie z. B. Miscanthus sinensis, zur energetischen Verwertung läßt das Beispiel einiger Nachbarländer wie z. B. Dänemark für die Zukunft hoffen, die dem Landwirt ein solides Standbein neben den unsicheren Marktordnungsprodukten verheißen könnte und ihn nicht weiter zum Subventionsempfänger und Buhmann als Umweltverschmutzer abstempeln, sondern ihn wieder zum freien Unternehmer machen würde.
Die technischen Voraussetzungen dafür werden schon jetzt in vielen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben erarbeitet; einen bedeutenden Schritt stellt die Palettierung dar, die Lagerung, Transport, Handelbarkeit und Abbrandverhalten des Rohstoffes entscheidend verbessert und damit die Akzeptanz des Gesamtverfahrens erheblich verbessert, ohne den Rohstoff mit zu großen Kosten zu belasten.
Um diese Techniken auf breiter Basis zu verwirklichen, sind allerdings gravierende Änderungen der ökonomischen Rahmenbedingungen, und hier vor allem der Preise herkömmlicher Energieträger, nötig, was vom Staat ohne negative Einflüsse auf die Gesamtwirtschaft durch eine unterschiedliche Besteuerung der Energieträger und einen gesamtwirtschaftlichen, wirkungsneutralen Ausgleich dieser Maßnahme ohne weiteres durchzuführen wäre. Die Weiterentwicklung und Forschung auf diesem Gebiet ist aber schon durch die Begrenztheit der Vorräte an fossilen Energieträgern sinnvoll, die ohne politische Einflüsse zu einer Verteuerung dieser knappen Ressourcen führen wird.
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Die Verwendung von Biomasse zur Wärmeenergieerzeugung mittels Verbrennung stellt ein indirektes Verfahren der Nutzung der Sonnenenergie dar, da sie das von den Pflanzen aus der Luft aufgenommene und reduzierte C02 durch die kontrollierte Oxidation im Brenner wieder freisetzt; sieht man von der notwendigen Produktionsenergie ab, ist dieses Verfahren also großteils C02-neutral.
Es ist aber, gemessen an den gesamten Verbräuchen an Primärenergieträgern, bisher in den Industrienationen kaum verbrei...
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