In der landwirtschaftlichen Produktion und hier auch im Bereich der Sauenhaltung kommt die EDV auf zwei verschiedenen Ebenen zum Einsatz. Zum Einen auf der Betriebsrechnerebene, auf der organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben mit Softwareprogrammen wie dem Sauenplaner gelöst werden. Zum anderen auf der Prozeßrechnerebene, auf der Arbeitsabläufe, wie z.B. bei einer Abruffütterung für Sauen, durch Prozeßrechner überwacht, gesteuert oder geregelt werden.
Arbeits- und betriebswirtschaftliche Überlegungen führten zu dem Ansatz, diese beiden Systeme mit einander zu verbinden, um so innerhalb eines integrierten Gesamtsystems einen Datenaustausch zwischen den Komponenten zu ermöglichen. In der Praxis gestaltet sich der reibungsfreie Ablauf der Datenübertragung zwischen den von verschiedenen Firmen hergestellten Sauenplanern sowie Abruffütterungsanlagen für Sauen jedoch problematisch, da jeder Hersteller eigene Lösungen für den Ablauf der Datenübertragung entwickelt hat.
Im Rahmen dieser Arbeit werden zunächst die Grundlagen der Datenübertragung allgemein sowie die Situation der Datenübertragung zwischen Betriebsrechner und Prozeßrechner, wie sie sich in der Literatur darstellt, beschrieben. Anschließend wird dann anhand der Auswertung eines selbst entwickelten Fragebogens, der an die Hersteller von Abruffütterungsanlagen für Sauen verschickt wurde, ein Überblick über die momentane Situation der Kopplung zwischen Sauenplaner und Abruffütterung für Sauen gegeben.
Die Schwerpunkte der Arbeit liegen dabei zum Einen in der Klärung praktischer Fragen über Verbreitung der Kopplung, Möglichkeiten der Dateneingabe und Datenübertragung, dem Umfang der Datenübertragung sowie der verwendeten Topologie.
Zum Anderen sollen grundlegende Fragen über verwendete Betriebsarten, Art und Definition der verwendeten Schnittstelle, sowie der prinzipielle Ablauf der Datenübertragung erörtert werden.
Schließlich werden aus den zuvor ermittelten Ergebnissen Anforderungen, die an eine Kopplung zwischen Sauenplaner und Abruffütterung für Sauen zu stellen sind, abgeleitet. Die Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefaßt.
Die Erstellung einer Kopplung zwischen Betriebsrechner und Prozeßrechner über eine gemeinsame Schnittstelle ist prinzipiell kein Problem. Trotz der Existenz einer Norm für die physikalische Ebene (RS 232) und einem Modell (OSI-Modell) für den Ablauf der Datenübertragung (protokollarische Ebene) gibt es jedoch immer noch verschiedene Möglichkeiten für die Anwender, eine solche Schnittstelle zu definieren. Dies führte zu der Entwicklung einer Vielzahl von individuellen Lösungen, die untereinander nicht kompatibel sind.
Die Situation der Kopplung zwischen Sauenplaner und Abruffütterung für Sauen stellt sich wie folgt dar: Von 90,9 % der Befragten wird die Möglichkeit zum Datenaustausch angegeben. Fast ausschließliche Kopplungspartner auf der Sauenplanerseite sind die Firmen Land-Data (90 %), sowie Klöpper und Wiege (60 %).
Die Eingabe der Daten kann bei 90,9 % der Hersteller sowohl über den Prozeßrechner, als auch über den Betriebsrechner erfolgen. Die Einleitung der Übertragung dieser Daten erfolgt bei 90,9 % der Hersteller wahlweise manuell oder automatisch.
Bei den zu übertragenden Daten lassen sich Identifikationsdaten, Futterdaten, Zuchtleistungsdaten sowie Selektionsdaten unterscheiden. Diese werden von den verschiedenen Herstellern jedoch in unterschiedlichen Umfang übertragen. Als Grundkonzept ist die von 66,6 % der Hersteller durchgeführte Übertragung von Futterkurve und Selektionsdaten zur Abruffütterung sowie Futterverbrauchsdaten zum Sauenplaner zu erkennen. 33,3 % der Hersteller erfüllen dieses Grundkonzept nicht oder nur teilweise, 55,6 % gehen darüber hinaus, wobei lediglich 22,2 % in der Lage sind, sämtliche für die Produktion relevanten Daten in beide Richtungen zu übertragen.
Verbunden sind alle Systeme über eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, wobei 2 Hersteller noch die Möglichkeit einer Busstruktur anbieten. Alle Systeme verwenden die serielle- und asynchrone-, und fast alle (81,8 %) die duplex Betriebsart.
Bezüglich der Schnittstelle verwenden auf der physikalischen Ebene alle Hersteller die Normschnittstelle RS 232 (V.24/V.28). Während hier die mechanischen und elektrischen Eigenschaften einheitlich geregelt sind, liegen bei der Pinbelegung (funktionale Eigenschaften) große Unterschiede vor (6 verschiedene Lösungen von 9 Herstellern beim 25-poligen Stecker, sowie 5 Lösungen von 7 Herstellern beim 9-poligen Stecker).
Auf der protokollarischen Ebene zeigt sich ein wesentlich uneinheitlicheres Bild. Zwar wird die Datenübertragung im Echo- (45,5 %) oder Paket-Verfahren (54,5 %) durchgeführt. Der Ablauf der Datenübertragung wird jedoch bei allen Herstellern durch ein selbst entwickeltes Softwareprogramm mit eigenem Protokoll geregelt (Datenformat, Fehlererkennung und Fehlerbehandlung sowie Flußkontrolle der verschiedenen Hersteller weisen insb. in Kombination große Unterschiede auf).
Entsprechend verwenden alle Hersteller das Prinzip der indirekten Datenübertragung. In den meisten Fällen wird dabei ein Speicherabzug der auf dem Prozeßrechner befindlichen Daten auf der Festplatte des Betriebsrechners erstellt. Diese Sicherungsdatei wird dann von einem zusätzlichem Übersetzungsprogramm in eine im Satzformat dem Sauenplanerprogramm angepaßte Zwischendatei übersetzt, auf die dieses dann zugreifen kann.
Die Anforderungen an eine Kopplung zwischen Sauenplaner und Abruffütterung für Sauen konzentrieren sich zum einen auf den praktischen Bereich, Bedienung der Kopplung sowie Umfang der Datenübertragung und zum anderen auf den Bereich der Schnittstellendefinition, zu der die zu verwendende Betriebsart, Topologie sowie die Gestaltung der physikalischen und protokollarischen Ebene gehören.
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In der landwirtschaftlichen Produktion und hier auch im Bereich der Sauenhaltung kommt die EDV auf zwei verschiedenen Ebenen zum Einsatz. Zum Einen auf der Betriebsrechnerebene, auf der organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben mit Softwareprogrammen wie dem Sauenplaner gelöst werden. Zum anderen auf der Prozeßrechnerebene, auf der Arbeitsabläufe, wie z.B. bei einer Abruffütterung für Sauen, durch Prozeßrechner überwacht, gesteuert oder geregelt werden.
Arbeits- und betriebswirtschaft...
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