In Form der Netzplanroutinen stehen leistungsfähige Methoden zur Analyse von Verfahren zur Verfügung. Um diese Möglichkeiten jedoch auch für den Praktiker in der Landwirtschaft anwendbar zu machen bedarf es einer Fülle von Netzplänen für die unterschiedlichsten Durchführungsvarianten von Verfahren, denn erst aus dem Vergleich der Ergebnisse verschiedener Verfahrensalternativen lassen sich Rückschlüsse auf die möglichen Verbesserungen bei der Arbeitserledigung ziehen. Ein einzelner Netzplan kann zwar, sofern er auf einer breiten Datenbasis erstellt wurde, als Grundlage für einen Ist-Soll-Vergleich dienen, liefert aber letztendlich keinen Anhaltspunkt über die Vorzüglichkeit eines bestimmten Verfahrens.
Der sinnvolle praktische Einsatz von Netzplanroutinen setzt damit eine permanente umfangreiche Gewinnung von Zeitwerten voraus, die im Rahmen der Programmpflege in die Berechnung aufgenommen werden müssen. Gleichzeitig muß der technische Fortschritt berücksichtigt werden, was zu einer laufenden Entwicklung von Netzplänen für neue Verfahrensalternativen führt. Da sich dieser hohe Aufwand wenn überhaupt, dann nur für einige wenige Verfahren im landwirtschaftlichen Betrieb lohnen wird, wird sich der Einsatz von Netzplanroutinen im landwirtschaftlichen Bereich wohl nicht durchsetzen.
Damit beschränkt sich die Anwendung auf Organisationen der überbetrieblichen Arbeitserledigung, wobei allerdings der Benutzer selbst in der Lage sein muß, einen Netzplan für einen bestimmten Ablauf zu erstellen. Dieser doch erhebliche Aufwand ist jedoch selbst hier nur sinnvoll, wenn bei Arbeitsspitzen eine Optimierung der Kapazitätsauslastung erforderlich ist. Weiterhin muß berücksichtigt werden, daß im Netzplan der Totalausfall eines Gerätes nicht mit einbezogen werden kann, da ein solcher Vorgang nicht kalkulierbar ist. Auch die Rechnung mit anteiligen Verlustzeiten ist nur von statistischer Bedeutung, für die einmalige Abwicklung eines Verfahrens aber nicht aussagekräftig. Nicht zuletzt muß auch bedacht werden, daß sich die Planung aufgrund des Wetterrisikos nur im Bereich von einem bis höchstens drei Tagen bewegen kann.
Dies bedeutet aber für z.B. den Lohnunternehmer, daß er nicht an der Kapazitätsgrenze arbeiten kann, da er mit dem Ausfall einer Kapazitätseinheit rechnen muß. Damit besteht aber ein Widerspruch zwischen der Wirtschaftlichkeit, die den Einsatz möglichst aller verfügbaren Kapazitäten fordert und der Rechtfertigung des Aufwandes für die Netzplanerstellung, die nur dann besteht, wenn Restkapazitäten vorhanden sind, die bei unvorhergesehenen Ereignissen eingesetzt werden können.
Aufgrund dieser Unsicherheiten, des erhöhten Aufwandes sowie der erforderlichen Kenntnisse werden sich Netzplanroutinen wohl auch in diesem Bereich nicht durchsetzen.
Abschließend läßt sich sagen, daß die Auswahl einer bestimmten Variante zur Durchführung eines Verfahrens wohl auch in Zukunft von geschulten Praktikern vorgenommen wird, daß aber für diese Varianten Netzpläne erstellt werden können, die, bei ausreichender Datengrundlage, brauchbare Kalkulationsansätze für die Durchführung von Arbeitskampagnen liefern. Unverzichtbar ist dabei allerdings die Fähigkeit des Planers, selbst Netzpläne erstellen und die Ergebnisse interpretieren zu können.
«
In Form der Netzplanroutinen stehen leistungsfähige Methoden zur Analyse von Verfahren zur Verfügung. Um diese Möglichkeiten jedoch auch für den Praktiker in der Landwirtschaft anwendbar zu machen bedarf es einer Fülle von Netzplänen für die unterschiedlichsten Durchführungsvarianten von Verfahren, denn erst aus dem Vergleich der Ergebnisse verschiedener Verfahrensalternativen lassen sich Rückschlüsse auf die möglichen Verbesserungen bei der Arbeitserledigung ziehen. Ein einzelner Netzplan kann...
»