Die Fressererzeugung in Bayern gewinnt aufgrund der in den letzten Jahren stetig wachsenden Nachfrage an Rindfleisch wieder zunehmend an Bedeutung. Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich speziell mit der Arbeitswirtschaft in Fressererzeugerbetrieben. Ziel dieser Arbeit ist, in der Praxis existierende Arbeitsverfahren anhand von Daten und betrieblichen Voraussetzungen unter arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bewerten. Die hierbei entscheidende Größe ist der Arbeitszeitaufwand je Tier und Tag, der -als Kostenfaktor betrachtet- im Idealfall möglichst gering sein sollte.
Dazu müssen die Einzelheiten eines Arbeitssystems im Vorfeld für jeden Betrieb definiert werden. Darunter versteht man zum einen die betriebsbedingten Gegebenheiten wie Haltungssystem, Technik und Betriebsgröße. Zum anderen werden die genaue Art und Weise der Arbeitserledigung sowie die jeweils benötigte Arbeitszeit erfasst. Für die Arbeitszeitermittlung wurden mit Hilfe einer digitalen Stoppuhr auf den Betrieben mehrmals Messungen durchgeführt, anhand derer repräsentative Zeitangaben für die einzelnen Arbeitsabschnitte (Füttern, Tränken, Gesundheitsvorsorge, Sonderarbeiten) gewonnen werden konnten. Diese Daten wurden in geordneter Form tabellarisch festgehalten, ausgewertet und miteinander verglichen. Sie bilden die Grundlage für folgende Erkenntnisse:
Vergleicht man die Tierzahl der einzelnen Betriebe in Hinblick auf den Arbeitsaufwand je Tier und Tag miteinander, so stellt man fest, dass der Arbeitszeitaufwand je Tier und Tag tendenziell umso geringer ist, je höher die Tierzahl ist.
Wird die Arbeitseffektivität im Zusammenhang mit der eingesetzten Tränketechnik betrachtet, kann festgestellt werden, dass es trotz nahezu gleicher technischer Ausstattung zu erheblichen Unterschieden bei der benötigten Arbeitszeit kommt. Ausschlaggebend dafür sind zum einen kleinere technische Details (z.B. Leistung der Milchpumpe, Anzahl der Rohrleitungs- Anschlussstellen), und zum anderen Unterschiede in der Arbeitsweise und Organisation.
Bei der Fütterung ist das Feld der technischen Kombinationsmöglichkeiten wesentlich breiter gestreut. Dennoch kommt es auch hier bei ähnlich technisierten Betrieben zu enormen arbeitszeitliehen Unterschieden. Der Grund hierfür liegt maßgeblich in der Arbeitsperson selbst. Die eigene Leistungsbereitschaft und Motivation, sowie Organisationsvermögen und die Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten äußern sich letztendlich im benötigten Arbeitszeitaufwand.
Im Laufe der Untersuchung hat sich gezeigt, dass sich die physischen Voraussetzungen (Alter, Geschlecht) der Arbeitspersonen im Gegensatz zu den psychischen kaum auf die Arbeitseffektivität auswirken. Um die einzelnen Betriebe in ihrer Arbeitseffektivität miteinander vergleichen zu können, wurde der "Durchschnittsbetrieb" mit folgenden Daten ermittelt: Arbeitszeitaufwand je Tier und Tag: 0,59 APmin und Arbeitszeitdauer je Tier und Tag: 0,42 APmin.
Unter der Voraussetzung, dass die tägliche Arbeitszeit von 1,0 AP der Arbeitszeitdauer* Anzahl Tiere entspricht, kommt man auf 1,4 AP je Betrieb, wobei das Arbeitszeitdauer je AP bei täglich 126 APmin liegt.
Anhand dieser Durchschnittswerte können die einzelnen Betriebe in ihrer Arbeitseffektivität bewertet werden.
Anhand dieser Feststellungen lässt sich die Behauptung aufstellen, dass neben den betrieblichen Voraussetzungen die Einstellung und Leistungsbereitschaft der Arbeitspersonen mindestens genauso entscheidend für die Arbeitseffektivität ist.
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Die Fressererzeugung in Bayern gewinnt aufgrund der in den letzten Jahren stetig wachsenden Nachfrage an Rindfleisch wieder zunehmend an Bedeutung. Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich speziell mit der Arbeitswirtschaft in Fressererzeugerbetrieben. Ziel dieser Arbeit ist, in der Praxis existierende Arbeitsverfahren anhand von Daten und betrieblichen Voraussetzungen unter arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bewerten. Die hierbei entscheidende Größe ist der Arbeitszeitaufwand je Tie...
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