In Anbetracht der schwierigen Landarbeiterverhä1tnisse ist die Mechanisierung der Zuckerrübenernte in den letzten Jahren sehr stürmisch verlaufen. Eine Vielzahl von Maschinen wurde auf dem Markte angeboten, und dem Einzelnen bleibt die Entscheidung, welchen Weg für ihn der günstigste ist. Solange Arbeitskräfte zur Hand sind, ist das einfachste Verfahren der Ernte nicht das schlechteste und teuerste. Die Mechanisierung kostet Geld, umso mehr, je höher wir mechanisieren. Der Betriebsleiter aber ist nicht mehr in Lage, diese hohen Kapitalaufwendungen durch entsprechende Lohnersparnis zu bezahlen. Das ist vor allem in den Großbetrieben nicht mehr möglich, da die Löhne für die Arbeitskräfte laufend steigen, sodass das effektive Lohnkonto gleich bleibt, weil die Belastung je ha durch die teueren Maschinen von Mechanisierungsstufe zu Mechanisierungsstufe steigt.
Wir müssen uns nach neuen Quellen umsehen, diese finanzielle Lücke zu schließen. Eine der einfachsten Arten, die Betriebseinnahmen zu erhöhen, liegt in der Bemühung, verlustlos zu arbeiten, sichtbare und unsichtbare Verluste zu verringern, d.h. alles zu ernten, was auch gewachsen ist.
Die sichtbaren Verluste umfassen alle mangelhaften Arbeiten der Erntemaschine: das Verlorengehen, Stehenbleiben, Beschädigt werden und das schlechte Köpfen der Rüben.
Unter unsichtbaren Verlusten versteht man die Zuckerverluste, die durch lange Zwischenlagerung auf kleinen Haufen oder im Boden stehender, geköpfter Rüben durch die Atmung entstehen.
Die Tendenz in der Entwicklung der Rübenerntemaschine führt in den vielen angeführten Überlegungen zwangsläufig zu den weniger Aufwand fordernden und von den anfälligen Arbeitsketten unabhängigen Bunkermaschinen. Es ist ernstlich zu überlegen, ob es für einen Großbetrieb mit großen Rübenflächen nicht sinnvoller ist, sich der einreihigen Bunkermaschine zuzuwenden. Dort, wo ein Gerät nicht mehr ausreicht, müsste ein zweites eingesetzt werden, genauso wie dies bei der Getreideernte seit Jahren in den Großbetrieben gemacht wird.
Wenn man auch noch innerhalb der Landtechnik nach der vollkommenen Maschine sucht, so besteht doch grundsätzliche Klarheit über die Aufgabenstellung, und damit ist man dem endgültigen Ziele schon sehr nahe gekommen. Die Praxis braucht eine Erntemaschine, die folgende drei Forderungen erfüllt: l. möglichst weitgehend Handarbeit ersetzt durch Maschinenarbeit, 2. größtmögliche Unabhängigkeit vom Wetter und 3. geringste Verluste.
Je optimaler diese Forderungen erfüllt sind in einem Ernteverfahren, desto höher ist es zu bewerten.
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In Anbetracht der schwierigen Landarbeiterverhä1tnisse ist die Mechanisierung der Zuckerrübenernte in den letzten Jahren sehr stürmisch verlaufen. Eine Vielzahl von Maschinen wurde auf dem Markte angeboten, und dem Einzelnen bleibt die Entscheidung, welchen Weg für ihn der günstigste ist. Solange Arbeitskräfte zur Hand sind, ist das einfachste Verfahren der Ernte nicht das schlechteste und teuerste. Die Mechanisierung kostet Geld, umso mehr, je höher wir mechanisieren. Der Betriebsleiter aber is...
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