Der Landwirt von heute hat eine Fülle von Verordnungen, Richtlinien und Qualitätsstandards einzuhalten. Durch die Verknüpfung der Cross Compliance Richtlinien mit den Direktzahlungen sowie durch die Verordnungen für die Rückverfolgbarkeit und Hygienestandards von Lebensmitteln, rückt die Nachweispflicht immer mehr in den Vordergrund. Hinzu kommen noch umfangreiche Managementaufgaben, die durch zunehmende Betriebsgrößen hinsichtlich des Umfangs und der betriebswirtschaftliehen Bedeutung, stark zunehmen. Begründete Entscheidungen können im Precision Farming und in der Arbeitswirtschaft nur auf Grund detaillierter und ausreichende Daten getroffen werden. Daher stellt eine umfassende und exakte Dokumentation für den Landwirt eine wichtige Basis dar, um diesen Anforderungen gerecht werden.
Ein Teil dieser für das Management, für die Nachweispflicht und für die Arbeitswirtschaft essentiellen Daten kann mit Hilfe von Elektronik und dem GPS (Global Positioning System) auf dem Traktor bereitgestellt werden (AUERNHAMMER, 2000). Damit diese auch dem Landwirt in passender Form, Genauigkeit und Vollständigkeit zur Verfügung stehen, muss ein Datenerfassungssystem zum einen automatisiert und zum anderen mit geeigneten Formaten und standardisierten Schnittstellen arbeiten. Nach der gezielten Datenerfassung, einer Zwischenspeicherung am Traktor und der Übermittlung an die Ackerschlagkartei, stehen dann die Daten zur Auswertung bereit. Um enthaltene Informationen auch verwenden zu können, muss eine Aufbereitung am PC erfolgen.
Ein solches automatisches Datenerfassungssystem wurde an der Technischen Universität München bereits entwickelt. Es ist gekennzeichnet durch eine automatische Erfassung der Prozessdaten am Traktor, die Datenübermittlung mit einer Datenkarte und der nachfolgende Aufbereitung der gewonnen Daten. Die Analysen können daher auch personen-, geräte-, schlag- oder prozessspezifisch erfolgen (ROTHMUND, 2001; DEMMEL et al, 2002).
Derzeit bieten die beiden großen Traktorenhersteller Fendt (AGCO) und John Deere jeweils ein automatisches Datenerfassungssystem für ihre Geräte an. Diese Seminararbeit vergleicht und beurteilt die Systeme "MoDaSys" von Fendt und "Field Doc™" von John Deere. Hierbei ist festzustellen, dass beide Systeme nur teilautomatisch arbeiten und jeweils spezifische Charakteristika aufweisen.
Das Modul MoDaSys realisiert eine automatische Erfassung der Prozessdaten des Traktors. Eine einfache Datenübertragung wird via Bluethooth realisiert. Die Daten sind statistisch und graphisch auswertbar, müssen aber in ein Feldbuch manuell übertragen werden. Die Auswertmöglichkeiten bieten ein enormes Potenzial für das Flottenmanagement und die Dokumentation für den überbetrieblichen Maschineneinsatz. Spezifische Produktangaben zu verwendeten Produktionsmitteln sind für die Nachweispflicht gesondert in die Ackerschlagkartei aufzunehmen.
Das System von John Deere basiert auf einer Auftragsplanung am PC, wodurch ein Datenkreislauf entsteht. Aufträge müssen mit Hilfe der PC-Software geschrieben und auf eine Datenkarte übertragen werden. Diese Karte fungiert als Übertragungsmedium der Daten zum und vom Traktor. Die Dokumentation der Aufträge muss am Schlepper manuell gestartet und beendet werden. Automatisch erfolgt dann die Aufzeichnung der Daten mit zeitlichen und räumlichen Zuordnungen. Die Datensätze umfassen hier umfangreiche produktionsspezifische Angaben, jedoch keine Prozessdaten des Traktors. Mit Hilfe der PC-Software stehen die Daten aufbereitet für eine Vielzahl an Auswertungen in der Ackerschlagkartei zur Verfügung.
Es wurde ersichtlich, dass beide Systeme Ansätze für eine automatische Prozessdatenerfassung haben, jedoch zwei unterschiedliche Herangehensweisen verfolgen. Daher kann das System Field Doc™ das innerbetriebliche Management und die Dokumentation der Arbeitsabläufe gezielt unterstützen. Die Datenerfassung mit dem Modul MoDaSys hat seine Stärken im Flottenmanagement und in der Dokumentation von überbetrieblichen Maschineneinsätzen.
Beide Dokumentationssysteme sind nicht mit der ISO Norm 11783 konform. Diese beinhalten ebenso wie die Bestrebung hin zu einem einheitlichen BUS- Systems für die lnnenwirtschaft neue Herausforderungen und Möglichkeiten für die betriebliche Dokumentation.
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Der Landwirt von heute hat eine Fülle von Verordnungen, Richtlinien und Qualitätsstandards einzuhalten. Durch die Verknüpfung der Cross Compliance Richtlinien mit den Direktzahlungen sowie durch die Verordnungen für die Rückverfolgbarkeit und Hygienestandards von Lebensmitteln, rückt die Nachweispflicht immer mehr in den Vordergrund. Hinzu kommen noch umfangreiche Managementaufgaben, die durch zunehmende Betriebsgrößen hinsichtlich des Umfangs und der betriebswirtschaftliehen Bedeutung, stark zu...
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