Die in den letzten Jahren angestiegenen Herdengrößen und die Erhöhung der durchschnittlichen Jahresmilchleistung machen eine Rationalisierung und Mechanisierung in der Milchviehhaltung notwendig. Die Automatisierung der Kraftfuttervorlage stellt einen Teil dieses Systems dar. Aus ökonomischen Gründen wird eine exakte und individuelle Kraftfuttergabe, die an die jeweilige Milchleistung angepaßt ist, angestrebt. Die geforderte Genauigkeit ist jedoch durch die bisher übliche Handzuteilung nur sehr schwer zu erreichen.
Wird das Kraftfutter täglich in nur 2 Gaben vorgelegt, kann dies vor allem bei Hochleistungstieren zu verdauungsphysiologischen Störungen führen. Deshalb wird für diese Tiere eine Erhöhung der Fütterungsfrequenz notwendig, die in der Handarbeitsstufe nur selten realisiert wird. Aus diesen Gründen erscheint der Einsatz eines Kraftfutterautomaten sinnvoll.
In den vorliegenden Versuchen sollte die Dosiergenauigkeit von ausgewählten Volumen- und Gewichtsdosierern festgestellt werden. Durch die Verwendung verschiedener Kraftfuttermittel wurde der Einfluß der Futterstruktur auf das Dosierergebnis untersucht. Dazu dienten mehliges und pelletiertes Futter.
Der Gewichtsdosierer zeigte bei unterschiedlichen Einstellungen zum Teil große Streuungen der Auswurfmenge. Die Abweichungen von dem vorgegebenen Sollwert sind nicht unerheblich. Im Dosierergebnis zeigen sich Differenzen zwischen dem stationären und mobilen Betrieb des Hängedosierers. Die geforderte Genauigkeit von Ø 5 % der Sollmenge wurde im stationären Betrieb ab 250 g und im mobilen Betrieb ab 500 g Auswurfmenge erreicht. Der Einfluß der Futterstruktur war bei diesem Dosierer in allen Versuchsreihen nicht signifikant.
Aus der Gruppe der Volumendosierer wurde ein mobiler Hängedosierer und eine stationäre Dosiereinrichtung mit schräggestellter Schnecke untersucht. Die verwendeten Futtermittel waren verschieden strukturiert.
Bei dem Dosierwagen zeigte sich, daß durch eine genaue Kalibrierung die prozentuale Abweichung der Istmenge von der Sollmenge bereits ab 100 g kleiner als 5 % ist. Die Unterschiede im Dosierergebnis der verschiedenen Futtermittel sind zwar nicht signifikant, jedoch sind Mittelwerte und Standardabweichungen von Kuhkorn geringfügig größer als bei Milchviehfutter.
Die Auswertung der Meßwerte des Volumendosierers mit der schräggestellten Schnecke ergibt, daß der Einfluß der Futterstruktur bei diesem System zum Teil signifikant ist. So sind die Standardabweichungen und der Variationskoeffizient der pelletierten Futtermittel größer als bei mehligen. Durch eine Erhöhung der Auswurfmenge sinkt der Variationskoeffizient, der bei Milchviehfutter ab ca. 200 g kleiner als 5 % wird. Eine Erhöhung der Schneckenneigung von 10° auf 30° bringt bei Milchviehfutter und Kuhkorn eine Verbesserung der Dosiergenauigkeit, während eine weitere Steigerung von 30° auf 60° nur mehr geringe Auswirkungen hat. Bei Zuckerrübenpellets steigt der Variationskoeffizient mit einer Zunahme des Neigungswinkels an.
Abschließend läßt sich sagen, daß die Gewichtsdosierung bei dem untersuchten System trotz des technischen Mehraufwandes keine besseren Ergebnisse als die Volumendosierung liefert. Da aber die Volumendosierung stärker von den physikalischen Eigenschaften der Futtermittel abhängig ist, erfordert sie in der Praxis eine ständige Kontrolle in regelmäßigen Abständen, um eine genaue Kraftfutterzuteilung sicherzustellen.
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Die in den letzten Jahren angestiegenen Herdengrößen und die Erhöhung der durchschnittlichen Jahresmilchleistung machen eine Rationalisierung und Mechanisierung in der Milchviehhaltung notwendig. Die Automatisierung der Kraftfuttervorlage stellt einen Teil dieses Systems dar. Aus ökonomischen Gründen wird eine exakte und individuelle Kraftfuttergabe, die an die jeweilige Milchleistung angepaßt ist, angestrebt. Die geforderte Genauigkeit ist jedoch durch die bisher übliche Handzuteilung nur sehr...
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