Ionisierende Strahlung gehört zu dem modernen täglichen Leben: Menschen werden in Form von Therapie, Diagnose oder Umwelteinflüssen geringen bis hohen Dosen an ionisierender Strahlung ausgesetzt. Krebserkrankungen und Erkrankungen, die nicht mit Krebs zusammenhängen, zählen dabei zu den unerwünschten Auswirkungen, die ionisierende Strahlung haben kann. Im Wesentlichen treten hierbei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach moderaten bis hohen Strahlendosen auf. Epidemiologische Daten von sowohl Kindern als auch Erwachsenen, von Überlebenden der Atom-Bomben, Überlebenden von Krebserkrankungen im Kindesalter und strahlenexponierten Arbeitern, zeigen schon nach geringen Strahlendosen ein erhöhtes relatives Risiko eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen. Allerdings ist der molekulare Mechanismus, der diesen gesundheitsschädlichen Auswirkungen zu Grunde liegt, noch unbekannt. Das Herz ist ein komplexes Organ in der Maschinerie des Blutkreislaufs und ist primär involviert an den Auswirkungen ionisierender Strahlung. Die Entwicklung des Herzens lässt sich in eine prä-natale und post-natale Wachstumsphase unterteilen; mechanischer und chemischer Stress während dieser Entwicklungsphasen können zu Auswirkungen auf das Herz führen. Ionisierende Strahlung kann die Entwicklung des Herzens beeinträchtigen und zu post-natalen Langzeitschäden des Herzens führen.
Für die Studien, die dieser Arbeit zu Grunde liegen, haben wir die Maus als experimentelles Model gewählt und diese in der prä-natalen oder frühen post-natalen Phase mit niedrigen bis moderaten Dosen (0,02 bis 1,0 Gy) Gammastrahlung bestrahlt. Die zu verschiedenen Zeitpunkten isolierten Herzen dieser Tiere wurden für Isotope Coded Protein Labelling (ICPL) und quantitative Massenspektrometrie verwendet und die Veränderungen nach Bestrahlung im Proteom untersucht.
Die quantifizierten Proteom-Daten wurden anschließend mit Hilfe von Bioinformatik-Plattformen den entsprechenden molekularen Signalwegen zugeordnet. Dies ist die erste Studie dieser Art, um die molekularen Änderungen im sich entwickelnden Herzen nach Bestrahlung zu identifizieren.
In der prä-natalen Ganzkörper-Bestrahlungsstudie haben wir herausgefunden, dass Strukturproteine, die normalerweise durch den MAPK-Signalweg kontrolliert werden, dereguliert sind. Die MAP4K4 Kinase wurde selbst nach Monaten in deaktivierter und nicht-phosphorylierter Form vorgefunden. In der post-natalen Ganzkörper-Bestrahlungsstudie fanden wir heraus, dass Veränderungen im Stoffwechsel des Herzens synchron zu denen in Leber und Serum ablaufen. Diese Daten geben Einblicke in Veränderungen in der Entwicklung des Herzens, verursacht durch frühe Strahlenexposition. Eine Schlüsselentdeckung ist, dass das Alter zum Zeitpunkt der Exposition für die daraus resultierenden Gesundheitsschäden wichtig ist. Diese Erkenntnisse werden helfen, die Prognose zu verbessern und mögliche neue therapeutische Ansätze aufzuzeigen, um frühen Strahlenschäden am Herzen vorzubeugen oder diese zu behandeln.
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Ionisierende Strahlung gehört zu dem modernen täglichen Leben: Menschen werden in Form von Therapie, Diagnose oder Umwelteinflüssen geringen bis hohen Dosen an ionisierender Strahlung ausgesetzt. Krebserkrankungen und Erkrankungen, die nicht mit Krebs zusammenhängen, zählen dabei zu den unerwünschten Auswirkungen, die ionisierende Strahlung haben kann. Im Wesentlichen treten hierbei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach moderaten bis hohen Strahlendosen auf. Epidemiologische Daten von sowohl Kinder...
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