In fünf Versuchsdurchgängen werden Fleckvieh-Jungbullen (FV) mit 0 %, 6 % und 50 % Red-Holstein-Genanteil (= RH x FV) ab Fresser bis 620, 660 und 700 kg Lebendmasse mit Maissilage gemästet. Die Versuche bilden die Grundlage für Funktionen, die das Wachstum und die Futteraufnahme von 200 bis 700 kg beschreiben. Ziel ist es, die Auswirkungen steigender Mastendgewichte auf Mast- und Schlachtleistung sowie Wirtschaftlichkeit bei unterschiedlichen Markt- und Prämiensituationen zu untersuchen. Die Auswertung erfolgt in einem dynamischen Modell in Abhängigkeit von der Mastdauer. Für einen niedrigen Fremdgenanteil (6 %) lässt sich noch kein Einfluss auf die tierischen Leistungen nachweisen, während der höhere Red-Holstein-Anteil (50 %) u.a. einen Rückgang der täglichen Zunahmen sowie eine deutlich ungünstigere Klassifizierung in allen drei Mastendgewichtsstufen zur Folge hat. Die gemessenen Zuwachsleistungen liegen in den Versuchen von etwa 280 bis 620/660/700 kg Lebendmasse bei Fleckvieh bei 1.309/1.355/1.313 g, bei den Kreuzungstieren für etwa dieselben Mastbereiche bei 1.262/1.286/1.211 g. Aus den Versuchsdaten errechnet sich für die Lebendmasseabschnitte ab 200 bis 620, 660 und 700 kg eine durchschnittliche tägliche Trockenmasseaufnahme von 7,5/7,6/7,8 kg T/Tier u. Tag bei Fleckvieh und 7,6/7,8/7,9 kg T/Tier u. Tag bei den Kreuzungstieren. Damit ergibt sich eine im Vergleich zum Fleckvieh ungünstigere Futterverwertung der Red-Holstein-Kreuzungen. Hinsichtlich der Klassifizierung schneiden die Fleckviehtiere besser ab als die Kreuzungstiere. Die durchschnittliche Fleischigkeitsklassifizierung beim Fleckvieh liegt für 620, 660 und 700 kg bei 3,7/3,8/3,8 für die Kreuzungstiere bei 2,9/2,9/3,1, während die Einstufung in die Fettklassen bei 2,7/2,7/2,9 für FV und 3,0/3,1/2,8 für RH x FV liegt. Auf den Auszahlungspreis ergeben sich dadurch folgende Auswirkungen: Der Preisindex (Bezugsbasis U3) von 0,99 verändert sich bei den FV-Tieren mit steigendem Mastendgewicht kaum, während er für die RH x FV-Tiere bei 660 kg mit 0,965 am höchsten und bei 620 kg mit 0,950 am niedrigsten ist. Insgesamt liegt ein deutlicher Unterschied zwischen den Abstammungsgruppen hinsichtlich des Auszahlungspreises vor. Die optimale wirtschaftliche Mastdauer - bezogen auf die Stallplatzverwertung - hängt in erheblichem Maße von der Relation des Fressereinkaufspreises zum Verkaufserlös sowie von den Prämienzahlungen ab. Unter den getroffenen Annahmen erreichen die Fleckviehtiere nach 340 Masttagen mit einem Mastendgewicht von 665 kg (1.370 g tägliche Zunahmen), die Kreuzungstiere nach 375 Masttagen mit 680 kg (1.280 g tägliche Zunahmen) das wirtschaftlich optimale Mastendgewicht. Zu diesem Zeitpunkt sind jeweils die Kosten und der Erlös je Masttag gleich. Höhere Fresserkosten bewirken, bei Stallplatz als knappem Faktor, eine Verschiebung des Optimalpunktes nach hinten und damit eine Verlängerung der Mast. Die Agrarratsbeschlüsse sehen eine Entkopplung der Ausgleichszahlungen von der Produktion vor. Würde die Sonderprämie entkoppelt, so müsste der Fresserpreis sinken oder der Schlachterlös steigen, um dieselbe Wirtschaftlichkeit wie unter den derzeitigen Bedingungen zu erreichen.
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In fünf Versuchsdurchgängen werden Fleckvieh-Jungbullen (FV) mit 0 %, 6 % und 50 % Red-Holstein-Genanteil (= RH x FV) ab Fresser bis 620, 660 und 700 kg Lebendmasse mit Maissilage gemästet. Die Versuche bilden die Grundlage für Funktionen, die das Wachstum und die Futteraufnahme von 200 bis 700 kg beschreiben. Ziel ist es, die Auswirkungen steigender Mastendgewichte auf Mast- und Schlachtleistung sowie Wirtschaftlichkeit bei unterschiedlichen Markt- und Prämiensituationen zu untersuchen. Die Aus...
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