Im Rahmen dieser Dissertation werden für eine steinkohlegefeuertes Dampfkraftwerk der
nächsten Generation mit 705 C Frischdampftemperatur und 365 bar Druck sowohl dynamische,
als auch detailliert gekoppelte Simulationen durchgeführt. Als Software für die
dynamische Simulation wird APROS herangezogen. Das erzeugte Gesamtmodell beinhaltet
neben dem Dampferzeuger, der Turbine, dem Kondensator und den Vorwärmgruppen
auch ein Mühlenmodell sowie die nötigen Regelungen für Temperatur, Druck, Speisewasser,
Leistung und An- und Abfahren. Es ermöglicht neben der Ermittlung der Dynamik
des Kraftwerks im Lastbetrieb und der Reserven der Primärregelung auch An- und Abfahrvorgänge
abzubilden. Von besonderem Interesse sind dabei die auftretenden Schädigungen
der kritischen Bauteile. Um diese Schädigungen online ermitteln zu können, wird
ein Schädigungsmodell basierend auf der DIN EN 12952 implementiert, das die Kriechund
die Ermüdungsschädigung der entsprechenden Bauteile aufzeichnet.
Weiter wird ein detailliertes Modell entwickelt, das es ermöglicht, Rückschlüsse von Beheizungsschieflagen,
Verschmutzungen und Störungen wie Mühlenausfälle auf den Kessel
zu schließen. Dazu werden die Feuerungs- und die Dampfseite entkoppelt. Die Dampfseite
wird wieder mit APROS abgebildet, allerdings wird das oben erwähnte Gesamtmodell von
einem Strang auf vier Stränge erweitert. Die Feuerung wird mittels ANSYS FLUENT
dreidimensional simuliert. Beide Modelle werden miteinander gekoppelt. Dabei liefert die
ANSYS FLUENT Simulation als Ergebnis die Wärmeströme an die Membranwand und die
Heizbündel, die als Randbedingung für die APROS Simulation dienen. Auf der Dampfseite
werden die Rohrinnenwandtemperaturen berechnet, die wiederum als Randbedingung für
die Feuerungsseite herangezogen werden. Die Lösung wird somit iterativ ermittelt. Als
Schnittstelle zur Übergabe der Randbedingungen zwischen Feuerungs- und Dampfseite
wird MATLAB verwendet.
Die Untersuchungen zeigen, dass die Dynamik des Kraftwerks mit derer von aktuellen
Kraftwerksblöcken vergleichbar ist. Die Schädigungsberechnungen bestätigen, dass sich
die neuen Nickelbasislegierungen für den Einsatz im 700 C Kraftwerk eignen. Auch die
Einflüsse von Beheizungsschieflagen, Heizflächenverschmutzungen und Mühlenausfällen
kann die Feuerung in Kombination mit der Strangüberkreuzung sehr gut ausgleichen.
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Im Rahmen dieser Dissertation werden für eine steinkohlegefeuertes Dampfkraftwerk der
nächsten Generation mit 705 C Frischdampftemperatur und 365 bar Druck sowohl dynamische,
als auch detailliert gekoppelte Simulationen durchgeführt. Als Software für die
dynamische Simulation wird APROS herangezogen. Das erzeugte Gesamtmodell beinhaltet
neben dem Dampferzeuger, der Turbine, dem Kondensator und den Vorwärmgruppen
auch ein Mühlenmodell sowie die nötigen Regelungen für Temperatur, Druck, Speis...
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