Durch eine genomweite Assoziationsstudie wurde die Region Chr. 1q23.3 als der stärkste quantitative Trait-Locus (QTL) in Bezug auf zwei Gene, das bereits bekanntere NOS1AP- und das bisher noch wenig erforschte OLFML2B-Gen, beschrieben. Knockout-Untersuchungen im Zebrafisch bestätigten, dass der Verlust eines jeden der beiden Gene zu Störungen der kardialen Repolarisation und zu kardialer Dilatation führen kann.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde in dieser Dissertation bei Patienten mit Veranlagung zu Herzrhythmusstörungen durch Long-QT Syndrom (LQT), medikamenteninduziertem Long-QT Syndrom (drug induced LQT bzw. diLQT), plötzlichem Herztod (sudden cardiac death, SCD) oder plötzlichem Kindstod (sudden infant death syndrome, SIDS) das OLML2B-Gen auf seltene Mutationen untersucht, die diese Erkrankungen verursachen bzw. begünstigen können. Im Rahmen dieser Arbeit wurden bei den untersuchten Patienten insgesamt 14 potentiell krankheitsauslösende heterozygote Missense-Mutationen innerhalb dieses Gens identifiziert aus insgesamt 86 aufgefundenen Varianten in allen Kollektiven einschließlich der Kontrollen. Diese Mutationen wurden vier- bis zwölfmal häufiger in den Patientenkollektiven als in den Kontrollkollektiven gesehen. Insbesondere wurden drei heterozygote Missense-Varianten bei Kindern mit SIDS gefunden. In Zusammenschau dieser Daten mit funktionellen Untersuchungen einer weiteren Dissertation kann angenommen werden, dass die aufgefundenen Varianten die Repolarisationsreserve im menschlichen Herzen reduzieren, was wiederum zu einer Prädisposition für plötzlichen Kindstod (SIDS), LQTS und diLQT führen und ein bisher unbekannter Pathomechanismus für kardiale Arrhythmien gefunden werden kann. Dadurch könnten sich mittelfristig potentiell neue diagnostische und therapeutische Implikationen ergeben.
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Durch eine genomweite Assoziationsstudie wurde die Region Chr. 1q23.3 als der stärkste quantitative Trait-Locus (QTL) in Bezug auf zwei Gene, das bereits bekanntere NOS1AP- und das bisher noch wenig erforschte OLFML2B-Gen, beschrieben. Knockout-Untersuchungen im Zebrafisch bestätigten, dass der Verlust eines jeden der beiden Gene zu Störungen der kardialen Repolarisation und zu kardialer Dilatation führen kann.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde in dieser Dissertation bei Patienten mit Veranlag...
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