In dieser Arbeit benutzen wir Lévy-Copulas, um die Abhängigkeitsstruktur multivariater Lévy-Prozesse zu beschreiben und konstruieren mehrere Modelle, die auf Lévy-Copulas basieren. Die Parameterschätzung dieser Modelle ist der Hauptteil dieser Arbeit. Das Schätzverfahren basiert auf dem Maximum-Likelihood-Prinzip.
Für zusammengesetzte Poisson-Prozesse, die endliches Lévymaß haben, zerlegen wir die Träger der Maße in den Teil auf den Achsen und den Teil außerhalb der Achsen. Für einen bivariaten zusammengesetzten Poisson-Prozess erzeugt diese Zerlegung drei unabhängige Komponenten; zwei zeigen nur die Sprünge in einer Komponente, der dritte Teil betrachtet die bivariaten Sprünge in beiden Komponenten. Die Likelihood-Funktion kann mit Hilfe dieser unabhängigen Teile hergeleitet werden. Wir stellen überdies einen neuen Simulationsalgorithmus für einen bivariaten zusammengesetzten Poisson-Prozess vor. Wir wenden unsere Methode an, um Schadendaten einer dänischen Feuerversicherungen zu modellieren und die Parameter zu schätzen.
Die Erweiterung dieser Methode für Lévy-Prozesse mit unendlichem Lévymaß wird im zweiten Teil dieser Arbeit diskutiert. Genauer gesagt betrachten wir einen bivariaten
stabilen Lévy-Prozess und schneiden alle kleinen Sprünge ab. Die statistische Analyse basiert nun auf dem daraus hervorgegangenen zusammengesetzten Poisson-Prozess. Die
Fisher-Informationsmatrix wird ebenfalls analytisch berechnet und die asymptotische Normalität der Schätzer bewiesen, wenn die Anzahl der Sprünge gegen unendlich strebt. In diesem Modell kann dies geschehen entweder, wenn die Beobachtungsperiode unendlich groß wird, oder wenn der Stutzungspunkt der kleinen Sprünge gegen 0 geht. Eine Simulationsstudie untersucht den Effizienzverlust durch das Abschneiden der kleine Sprünge.
Schließlich wird im letzten Kapitel ein neue Schätzmethode eingeführt. Die Hauptidee dieses Ansatzes, der zwei-Schritt-Methode, ist ähnlich zur IFM (inference functions for margins) für multivariate Verteilungsfunktionen. Wir schätzen die Parameter der Randprozesse zunächst getrennt. Gegeben die Schätzwerte aus dem ersten Schritt, transformieren wir die Randprozesse und schätzen im zweiten Schritt die Parameter der Abhängigkeitsstruktur. Die Godambe-Informationsmatrix wird ebenfalls analytisch berechnet und die asymptotische Normalität der Schätzer bewiesen, wenn die Anzahl der Sprünge gegen unendlich strebt. Eine Simulationsstudie vergleicht die Effizienz der vorgestellten drei Methoden.
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In dieser Arbeit benutzen wir Lévy-Copulas, um die Abhängigkeitsstruktur multivariater Lévy-Prozesse zu beschreiben und konstruieren mehrere Modelle, die auf Lévy-Copulas basieren. Die Parameterschätzung dieser Modelle ist der Hauptteil dieser Arbeit. Das Schätzverfahren basiert auf dem Maximum-Likelihood-Prinzip.
Für zusammengesetzte Poisson-Prozesse, die endliches Lévymaß haben, zerlegen wir die Träger der Maße in den Teil auf den Achsen und den Teil außerhalb der Achsen. Für einen bivariat...
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