1. Da die Absiebmethode zur Bestimmung des GMD sehr zeitaufwendig, die optische Methode zu ungenau ist, bietet sich als einfachere Alternative die Rauheitsmethode an, d.h. das Schätzen des GMD aus den Rauheitsmaßen einer Bodenoberfläche.
2. Die Bodenoberflächenkontur ist Ausdruck der Aggregatgrößenzusammensetzung und deren Anordnung. Demnach müßte eine Maßzahl der jeweiligen Bodeneberflächenkontur mit der Aggregatgrößenzusammensetzung des Bodens in Zusammenhang stehen.
3. Die Messung der Oberflächenrauheit eines Bodens erfolgt am besten durch das Abtasten mit den Stäben des modifizierten "Reliefmeters" nach KUIPERS, welches für die einzelnen Maßpunkte bestimmte Höhenwerte angibt. Aus diesen werden dann die verschiedenen Rauheitsmaße errechnet.
4. Es wurden mehrere Rauheitsmaße gefunden und deren Zusammenhang mit dem GMD im Labor an verschiedenen Bodenproben ermittelt. Dabei ergab sich ein annähernd linearer Zusammenhang, der bei allen Rauheitsmaßen beim Stababstand 25 mm am engsten war. Die höchste Korrelation mit dem GMD zeigte das Rauheitsmaß OF mit r = 0,971, die anderen Rauheitsmaße lagen nur wenig darunter.
5. Im Feld ergab sich ein etwas anderer Zusammenhang. Die Rauheitsmaße reagierten empfindlicher auf eine Änderung im GMD, der Zusammenhang war je nach Gerät und Ort bzw. Boden unterschiedlich. Die Bodenoberflächen nach Fräse, Kreiselegge und Zinkenrotor zeigten eine hohe Korrelation (r ~ 0,80) mit dem jeweiligen GMD, Rüttelegge und Taumelwälzegge eine sehr geringe (r ~ 0,4 - 0,01). Das Rauheitsmaß V brachte im Feld (50 mm Stababstand) bei den meisten Geräten den engsten Zusammenhang.
6. Wird der GMD aus den Rauheitswerten am Feld über den Zusammenhang im Labor geschätzt, so wird der tatsächliche, durch Absieben bestimmte GMD immer überschätzt durch die nicht zufällige Anordnung der Aggregate am Feld (Sortierung, Werkzeugspuren). Eventuell kann diesem Umstand durch die Einführung eines Korrekturfaktors begegnet werden.
7. Die Ermittlung des Rauheitsmaßes OF könnte durch eine Abänderung des Meßgerätes nach KUIPERS stark vereinfacht werden. Da je Messung nur noch eine Zahl abzulesen wäre, könnten bei geringstem Zeitaufwand viele Messungen durchgeführt werden. Dazu stehen die Ergebnisse sofort am Feld zur Verfügung, es ist keine besondere Verrechnung nötig. Damit könnte die Geräteeinstellung nach dem erzielten Erfolg geschehen.
8. Eine abschließende Wertung über die Tauglichkeit der Rauheitsmethode zur Ermittlung des GMD kann aufgrund der zu geringen Vergleichsmöglichkeiten und der bisher im Feld noch nicht erfolgten Messung bei 25 mm Stababstand noch nicht gegeben werden.
9. Neben der Verwendung der Rauheitsmessung zur Schätzung des GMD könnten ihre Ergebnisse Hinweise geben auf die günstigste Bodenoberflächengestalt bezüglich der Stabilität gegen Witterungseinflüsse, des Wasserhaushaltes, Gasaustausches usw. Das Rauheitsmaß V als Beurteilungsmaßstab für die Güte der Pflugarbeit (Schüttung) verwendet (Messung quer zu den Furchen), könnte den Umfang der noch nötigen Nacharbeiten zur Einebnung quantitativ angeben.
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1. Da die Absiebmethode zur Bestimmung des GMD sehr zeitaufwendig, die optische Methode zu ungenau ist, bietet sich als einfachere Alternative die Rauheitsmethode an, d.h. das Schätzen des GMD aus den Rauheitsmaßen einer Bodenoberfläche.
2. Die Bodenoberflächenkontur ist Ausdruck der Aggregatgrößenzusammensetzung und deren Anordnung. Demnach müßte eine Maßzahl der jeweiligen Bodeneberflächenkontur mit der Aggregatgrößenzusammensetzung des Bodens in Zusammenhang stehen.
3. Die Messung der Oberf...
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