Zunächst wurde eine Methode entwickelt, welche eine Erarbeitung von Aussagen bezüglich der arbeitswirtschaftlichen Gewichte einzelner Einflussgrößen und praxisnaher Arbeitszeitkalkulationen ermöglicht, welche für die Datengewinnung auf die Modellkalkulation zurück greift. Da diese bei unterschiedlichen Arbeitsbedingungen erfolgen müssen, waren zunächst Gültigkeitsbereiche von Einflussgrößen abzugrenzen. Außerdem mussten feste Futterrationen zusammengestellt und Arbeitsverfahren durch Testkalkulationen bestimmt werden. Die anschließende Auswertung der Kalkulationsergebnisse erfolgte mit verschiedenen EDV-Programmen.
Unter Berücksichtigung der geschilderten Vorgehensweise wurde das Gesamtmodell "Spezialisierte Färsenhaltung im Anbindestall" in 2 Verfahren der Handarbeitsstufe und 4 Verfahren beim Einsatz höherer Mechanisierungsstufen aufgeteilt. Gekennzeichnet sind diese Verfahren durch die Art der Entmistung (Festmist oder Gitterrost) und Fütterung im Sommer (Weidegang oder Stallfütterung). Ihre Analyse wurde nach dem gleichem Schema in 5 Schritten durchgeführt.
1. Modellkalkulationen bei unterschiedlicher Ausprägung der 83 Einflussgrößen.
2. Übertragung der Ergebnisse auf einen peripheren Datenträger der EDV und graphische Darstellung zur Ergebniskontrolle.
3. Ermittlung signifikanter Einflussgrößen durch multiple, aufbauende Regressionsanalysen.
4. Erstellung einer Rangfolge dieser Variablen bezüglich ihres arbeitswirtschaftlichen Gewichtes.
5. Tabellarische Darstellung der Arbeitszeitfunktion unter Berücksichtigung der Rangfolge der signifikanten Einflussgrößen.
Als geeignete Zielgröße stellte sich der Zeitbedarf je Bestand und Jahr heraus. Er ermöglichte in 4 Fällen einen linearen Ansatz und erforderte nur bei den 2 mechanisierten Verfahren mit Dauerweidegang eine Angleichung der Funktionen an stark degressive Arbeitszeitansprüche mit zunehmender Bestandesgröße.
Bezüglich des arbeitswirtschaftlichen Gewichtes der Einflussgrößen ergab sich auf der Handarbeitsstufe nach der Tierzahl ein starker Einfluss der Entfernungen. Bei den weitgehend mechanisierten Verfahren hingegen verloren diese an Bedeutung und mussten Einflussgrößen wie z.B. den Sonderarbeiten weichen.
Schließlich wurden alle signifikanten Einflussgrößen in tabellarischer Form zusammengefasst und ihnen ihr Rangplatz in den einzelnen Verfahren sowie ihre durchschnittliche Rangfolge in Bezug auf das arbeitswirtschaftliche Gewicht zugewiesen. Um überschlägige Arbeitszeitbedarfsermittlungen zu beschleunigen und noch weiter zu vereinfachen, mussten auf der Basis zusätzlicher Regressionsanalysen neue Funktionen errechnet werden. Diese sind in der Lage, den Arbeitszeitbedarf als Funktion von 1 - 3 Variablen anzugeben und können bei etwas geringerer Genauigkeit neben den Arbeitszeitfunktionen verwendet werden, die alle signifikanten Einflussfaktoren berücksichtigen.
«
Zunächst wurde eine Methode entwickelt, welche eine Erarbeitung von Aussagen bezüglich der arbeitswirtschaftlichen Gewichte einzelner Einflussgrößen und praxisnaher Arbeitszeitkalkulationen ermöglicht, welche für die Datengewinnung auf die Modellkalkulation zurück greift. Da diese bei unterschiedlichen Arbeitsbedingungen erfolgen müssen, waren zunächst Gültigkeitsbereiche von Einflussgrößen abzugrenzen. Außerdem mussten feste Futterrationen zusammengestellt und Arbeitsverfahren durch Testkalkula...
»