Ein großes Problem in der Behandlung des pankreatischen duktalen Adenokarzinoms (PDAC) ist die ausgeprägte Resistenz gegenüber konventionellen Therapiemaßnahmen. Die onkolytische Virotherapie ist eine innovative Therapieform bei der replikationsfähige Viren zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig der Einsatz des Vesikulären Stomatitis Virus (VSV) in vitro und an zwei verschiedenen murinen Tumormodellen des PDAC untersucht.
In vitro-Versuche demonstrierten eine potente Replikation von VSV in allen analysierten pankreatischen Tumorzelllinien. Bezüglich der Interferonsensibilität unterschieden sich die Zelllinien erheblich voneinander. Im Gegensatz zu der potenten Replikation in vitro zeigt die Replikationsanalyse in vivo nur eine gering ausgeprägte Replikationsaktivität in den intratumoral-behandelten orthotopen und endogenen murinen Tumormodellen.
Für die schlechte Ansprache auf die exogene Interferonstimulation in einem Teil der humanen Zelllinien ist möglicherweise die schwache Expression der zugehörigen Interferonrezeptor-untereinheiten IFNAR1 und IFNAR2 verantwortlich. Die pankreatischen Tumorzelllien scheinen einen Defekt in der Toll-like Rezeptor 3 abhängigen Identifizierung von doppelsträngiger RNA zu besitzen und es gibt Anzeichen für Funktionseinschränkungen im Jak-STAT-Signalweg in einigen untersuchten Zelllinien. Diese Studie offenbarte und diskutierte die Probleme und Herausforderungen beim Einsatz von Vesikulären Stomatitis Viren in der präklinischen Therapie des PDAC.
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