In den Jahren 1989 und 1990 wurden vom Institut für Landtechnik der TU München - Weihenstephan zwei Umfragen bei Landwirten durchgeführt, die Bordcomputer, Spritz- und Düngecomputer oder mobile Agrarcomputer einsetzen, mit dem Ziel, nähere Informationen über die Einsatzbedingungen mobiler Elektronik und die bisherigen Erfahrungen von Praktikern mit solchen Geräten zu erhalten. Bei den derzeit eingesetzten Geräten ist generell zu unterscheiden zwischen Elektronik für den Traktor und für das Gerät. Traktorelektronik kommt in zwei Formen zur Anwendung. In der ersten Stufe überwacht sie nur bestimmte Zustände, in einer zweiten Stufe verrechnet sie laufend bestimmte Werte und stellt diese Informationen nach Wunsch zur Verfügung. Elektronik in angebauten oder angehängten Geräten wird eingesetzt zur Überwachung, Steuerung und Regelung. Erhält die Überwachungselektronik Signale über den zurückgelegten Weg, kann sie in Verbindung mit der aktuellen Arbeitsbreite flächenbezogene Auswertungen vornehmen. Mit Hilfe von Aktoren können Ausbringmengen von Pflanzenschutzmitteln oder Mineraldünger gesteuert werden und zusätzlich mit Sensoren versehen, werden selbstständig arbeitende Regelsysteme möglich. Es gibt "Inselgeräte" als spezielle Elektronik für bestimmte Arbeitsaufgaben und den mobilen Agrarcomputer als universell einsetzbare Elektronik für den Außenbereich. Bei den mobilen Agrarcomputern werden derzeit drei verschiedene Systeme angeboten: 1. Das zentrale System von Müller - Elektronik, 2. das aufgelöste zentrale System von eh - elctronics und 3. das dezentrale System der Firma Biotronic. Bei den befragten Betrieben handelt es sich um überdurchschnittlich große Ackerbaubetriebe mit einem hohen Anteil an Marktfrüchten. Ein Großteil von ihnen liegt in Niedersachsen und Nordrhein - Westphalen. Die zumeist jüngeren Betriebsleiter besitzen im allgemeinen eine qualifizierte Berufsausbildung, der Anteil an Landwirtschaftsmeistern und Diplomagraringenieuren ist sehr hoch. Viele der Landwirte setzen ihre Maschinen überbetrieblich ein. Auf den meisten Betrieben liegt die Zahl der Voll - Arbeitskräfte pro 100 ha weit unter dem statistischen Mittel. Es werden daher auch relativ viele Teilzeit - Arbeitskräfte beschäftigt. Die Erzeugungsbedingungen sind charakterisiert durch mehr oder weniger heterogene Bodenverhältnisse. Extrem schwere Böden oder starke Hanglagen kommen selten vor. Auf den meisten Betrieben ist Elektronik erst seit vier oder weniger Jahren im Einsatz. Die erfaßten Geräte stammen von elf verschiedenen Herstellern, allein 72, 6 % davon sind jedoch Produkte von Müller - Elektronik. Die jährlichen Einsatzflächen sind je nach Betrieb, Verteil- oder Elektronikgerät sehr unterschiedlich. Am meisten wird die Elektronik in Verbindung mit der Feldspritze und dem Exaktdüngerstreuer genutzt, am wenigsten bei der Gülleausbringung. Nur bei einen viertel der Geräte, die mit einem Radarsensor ausgerüstet werden können, wird bisher ein solcher zur exakten Geschwindigkeitsermittlung eingesetzt. Die hohe Schadenshäufigkeit macht deutlich, daß die heute für den Bereich der Außenwirtschaft angebotene Elektronik bei weitem noch nicht ausgereift ist. Die Störanfälligkeit von Hard- und Software muß beträchtlich verringert werden und besonders die Verkabelung und die Halterung der Geräte müssen verbessert werden. Mit Rücksicht auf zukünftige Benutzergruppen ist von den Herstellern zu fordern, die Hard- und Software ihrer Geräte anwenderfreundlicher zu gestalten, und um die Ausfallzeiten zu verringern, müßten sich die Werkstätten in viel größerem Umfang als bisher Kenntnisse aneignen.      «

In den Jahren 1989 und 1990 wurden vom Institut für Landtechnik der TU München - Weihenstephan zwei Umfragen bei Landwirten durchgeführt, die Bordcomputer, Spritz- und Düngecomputer oder mobile Agrarcomputer einsetzen, mit dem Ziel, nähere Informationen über die Einsatzbedingungen mobiler Elektronik und die bisherigen Erfahrungen von Praktikern mit solchen Geräten zu erhalten. Bei den derzeit eingesetzten Geräten ist generell zu unterscheiden zwischen Elektronik für den Traktor und für das Gerä...     »