Das Anwachsen der Bestandsgrößen in der Schweinemast bei gleichzeitigem Rückgang des Arbeitszeitbedarfs pro Mastschwein wurde durch den technischen Fortschritt ermöglicht und durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzwungen. Die Folge ist eine Verlagerung des Tätigkeitsbereiches des Landwirts von den Routinearbeiten zu den Sonderarbeiten, in denen die Führungstätigkeit des Landwirts enthalten ist.
Die steigende Bestandsgröße bedingt eine Zunahme der Betriebsdaten, die für eine effiziente Betriebsführung erfaßt, geordnet und nach verschiedenen Kriterien ausgewertet werden sollen. Für diese Aufgabe werden seit jüngster Zeit von verschiedenen Softwarefirmen Programme für den Kleincomputer angeboten. Die Anwendertauglichkeit der einzelnen Programme wurde von unabhängigen Stellen noch nicht untersucht. Deshalb soll die Einsatzmöglichkeit eines solchen Programmes (Meyer/Lohne GmbH; Version vom 19.10.86) getestet werden.
Für die Beurteilung des Programmes werden mehrere Gesichtspunkte herangezogen:
- Auswertungs- und Erfassungsmöglichkeiten der wichtigsten wirtschaftlichen Einflußfaktoren,
- Lieferung der erforderlichen Kennwerte für den vertikalen und horizontalen Betriebsvergleich – Anwenderfreundlichkeit,
- Wirtschaftlichkeit.
Die Gegenüberstellung der Einflußfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit und der Programmfunktionen hat gezeigt, daß die Probleme in der Leitung eines Schweinemastbetriebes abgesehen vom Fütterungsbereich weitgehend abgedeckt werden. Auch die Eignung der Kenndaten des Programmes für den horizontalen und vertikalen Betriebsvergleich ist gegeben.
Für die Überprüfung der Anwenderfreundlichkeit wurde eine Testperson herangezogen, die noch keine Erfahrungen mit dem Mastprogramm von Meyer/Lohne hatte. Die Probleme lagen dabei in der Robustheit des Programmes, in den fehlenden Hinweisen für Korrekturmöglichkeiten, in der mangelnden Hilfestellung durch das Handbuch und in der unzureichenden Vollständigkeit der Funktionen. Der Aufbau des Programmes und der Masken kann aber als übersichtlich und klar bezeichnet werden.
Die Erfahrungen bei der Einarbeitung haben gezeigt, daß es auch für den Landwirt ohne EDV-Erfahrung möglich ist, ein Programm auf die betriebsspezifische Eignung zu testen.
Eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch die Anhebung des produktionstechnischen Niveaus ist wahrscheinlich, aber bis jetzt noch nicht belegt. Eine Einsparung von Arbeitszeit ist nach den Erfahrungen beim Umgang mit dem Programm nicht zu erwarten.
Für den Einsatz im praktischen Betrieb ist das Programm aufgrund der Probleme in der Anwenderfreundlichkeit und Vollständigkeit noch nicht geeignet.
Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beim Einsatz eines Mastprogrammes gilt es zu beweisen. Die Datenübertragungsmöglichkeiten aus dem Fütterungsprozessor, aus dem Klimaprozessor und aus den in den Buchten installierten Waagen müssen vorerst auf ihre Richtigkeit und Zuverlässigkeit geprüft werden.
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Das Anwachsen der Bestandsgrößen in der Schweinemast bei gleichzeitigem Rückgang des Arbeitszeitbedarfs pro Mastschwein wurde durch den technischen Fortschritt ermöglicht und durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzwungen. Die Folge ist eine Verlagerung des Tätigkeitsbereiches des Landwirts von den Routinearbeiten zu den Sonderarbeiten, in denen die Führungstätigkeit des Landwirts enthalten ist.
Die steigende Bestandsgröße bedingt eine Zunahme der Betriebsdaten, die für eine effiziente...
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