Zukünftig liegen für den Milchviehhalter die größten Reserven in der Ausschöpfung des genetischen Leistungspotentials der Milchkühe bei gleichzeitiger besserer Ausnutzung des Grundfutters und Einsparung an teurerem Kraftfutter. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn genügend Informationen über Leistung und Konstitution der einzelnen Tiere zur Verfügung stehen. Die Mikroelektronik zur Prozeßsteuerung und -überwachung ist geeignet diese Daten zu erfassen und anschließend zu verarbeiten.
Von großer Bedeutung ist deshalb die laufende Erfassung der Milchleistungsdaten als wichtigste Parameter, um so auf den Futterbedarf eines Tieres schließen zu können. Der Einsatz von elektronischen Meßgeräten zur automatischen Erfassung der täglichen Gemelke ermöglicht es, die Milchleistung ständig zu überwachen und die Fütterung annähernd genau dem Bedarf anzupassen; dazu muß jedoch die Milchleistung der nachfolgenden Tage vorausgeschätzt werden.
Anhand von Standardlaktationskurven, die ursprünglich der Zuchtwertschätzung dienten, ist eine tierindividuelle Vorhersage der Milchleistung möglich. Drei unterschiedliche Methoden verschiedener Autoren wurden einander gegenübergestellt und ihre Eignung für eine mögliche Fütterungssteuerung geprüft. Dabei wurden insbesondere die für die Schätzung berücksichtigten Einflüsse betrachtet, die die Laktationskurve verändern können. Neben dem Einfluß der Fütterung und der Leistungsminderung durch Krankheiten müssen auch Zwischenkalbezeit, Leistungsniveau, Alter der Kuh (Laktationsnummer) und die Rasse als wichtige Einflußkriterien auf den Laktationskurvenverlauf betrachtet werden.
In einem Oberbayerischen Fleckviehbetrieb wurden über mehr als zwei Jahre hinweg die täglichen Gemelke mit automatischen Milchmengenmeßgeräten erfaßt. Nach der Methode von BUREMA und KERKHOF wurden in unterschiedlichen Ansätzen für jede Laktation Standardkurven entwickelt und diese mit dem tatsächlichen Laktationsverlauf verglichen.
In mehreren Analyseverfahren konnte gezeigt werden, daß die Standardkurven besonders zu Beginn der Laktation die tatsächliche Leistung erheblich überschätzen. Zusätzlich ist mit einem Verlust an Genauigkeit zu rechnen, wenn die Schätzung der Kurve unmittelbar nach Beginn der Laktation erfolgt und auf den ersten erfaßten Gemelken basiert.
Eine ausreichend genaue Schätzung der Milchleistung nach der Methode von BUREMA und KERKHOF konnte nur in einigen Fällen erreicht werden. Insgesamt betrachtet, ist eine Fütterungssteuerung, die annähernd dem Leistungsbedarf der Tiere entspricht, für den untersuchten Betrieb nicht möglich.
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Zukünftig liegen für den Milchviehhalter die größten Reserven in der Ausschöpfung des genetischen Leistungspotentials der Milchkühe bei gleichzeitiger besserer Ausnutzung des Grundfutters und Einsparung an teurerem Kraftfutter. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn genügend Informationen über Leistung und Konstitution der einzelnen Tiere zur Verfügung stehen. Die Mikroelektronik zur Prozeßsteuerung und -überwachung ist geeignet diese Daten zu erfassen und anschließend zu verarbeiten.
Von g...
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