In dieser Arbeit wurden die arbeitswirtschaftlichen Verhältnisse des Fischgräten-, des Fanghalsrahmen-, und des Fanbügelstalles dargestellt. Dabei war es vor allem wichtig, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Systeme aufzuzeigen. Zu diesem Zweck wurde zunächst die tatsächliche Arbeitszeit in verschiedenen Untersuchungsbetrieben erfaßt und anschließend in einer Arbeitszeitstudie analysiert. Darauf konnten die ermittelten Werte in einen Modell untereinander und mit denen des Anbinde-, des Fangboxen- und des Boxenlaufstalles verglichen werden. Mit Hilfe dieser Gegenüberstellung und der während der Untersuchung gemachten Beobachtungen ließen sich dann die verschiedenen Aufstallungsformen beurteilen. Die erzielten Ergebnisse der Untersuchung und die daraus resultierende Wertung können wie folgt zusammen gefaßt werden:
1. Der Arbeitsaufwand in den beiden untersuchten Fischgrätenställen betrug 69,6 bzw. 59,5 AKh/Tier und Jahr. Dabei entfielen auf die Melkarbeiten im ersten Betrieb 85 % und im zweiten 72 % der ermittelten Arbeitszeit. Bei den Stallsystemen mit Fangvorrichtung benötigte der Fanghalsrahmenstall 67 AKh Gesamtarbeitszeit pro Tier und Jahr mit einem Anteil von 83 % für die Melkarbeit, während im Fangbügelstall bei einer Totalarbeitszeit von 117 AKh je Tier und Jahr 76 % auf die Melkarbeit entfielen.
2. In der Arbeitsstudie ergab sich bei den Fischgrätenställen aus dem Durchschnitt der Arbeitselemente für das Melken ein Aufwand von 7,76 AKmin/Tier und Tag. Arbeitszeiteinsparungen lassen sich bei den eigentlichen Melkarbeiten, auf die im Schnitt 5,71 AKmin fielen, vor allem durch einen weitgehenden Verzicht auf das Nachmelken erzielen. Denn dadurch wird es möglich, daß von einer Person anstatt zwei Melkzeuge drei bedient werden können. Bei den Treibarbeiten und den Vor- und Nacharbeiten bringt die Erhöhung der Kuhzahl pro Herde die größte Einsparungsmöglichkeit, wie aus den ermittelten Zahlen von Betrieb I und Betrieb II (1,97 - 1,29 AKmin) zu ersehen ist. Von der Fütterungsarbeit und dem Aufwand für das Entmisten sind besonders die 53,6 AKmin/Tier für das Kraftfutter geben erwähnenswert, da dieser Arbeitsgang im Gegensatz zum Melken im Melkstand nicht zwischen anderen Arbeiten erledigt werden kann.
3. Die Ställe, die mit einem Melkstand kombiniert sind, unterscheiden sich im wesentlichen in dem Zeitaufwand für die Treibarbeiten, während für die anderen Elemente die gleichen Arbeitsbedarfszahlen gelten. Die Ermittlungen zeigen, daß beim Fangbügelstall für das Öffnen der Bügel mit 0,38 AKmin/Tier/Tag, gleich 5,2 % des gesamten Zeitaufwandes für die Treibarbeiten, überdurchschnittlich viel Arbeit aufgewendet werden muß.
4. Der arbeitswirtschaftliche Vergleich der untersuchten Systeme untereinander und mit dem Anbinde-, Fangboxen- und dem Boxenlaufstall zeigt, daß diese neuen Stallformen, ähnlich dem Fangboxenstall, eine Zwischenstellung zwischen Anbinde- und Boxenlaufstall einnehmen. Dabei nähert sich der Fischgrätenstall in den Degressionsraten mehr dem Anbindestall, während der Fangbügel- und der Fanghalsrahmenstall, von der Arbeitszeit her betrachtet mit dem Fangboxenstall fast identisch sind.
Auf Grund der durchgeführten Untersuchungen kann gesagt werden, daß sich der Fischgrätenstall nur für Herdengrößen von etwa 20 - 40 Stück empfiehlt, während sich die Ställe mit Fangvorrichtung von 40 - 80 Stück am besten eignen. Zieht man zu der arbeitswirtschaftlichen Beurteilung noch die bautechnischen und die der tierischen Leistung förderlichen Gesichtspunkte hinzu, so schneidet das Fanghalsrahmensystem bei einer durchschnittlichen Herdengröße von 40 Kühen um günstigsten ab. Im übrigen erfordert aber jede Neuerung ein Umdenken und eine Umstellung auf die besonderen Gegebenheiten dieser Stallform, denn nur so ist ein arbeitswirtschaftlicher Erfolg und ein besseres ökonomisches Ergebnis zu erwarten.
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In dieser Arbeit wurden die arbeitswirtschaftlichen Verhältnisse des Fischgräten-, des Fanghalsrahmen-, und des Fanbügelstalles dargestellt. Dabei war es vor allem wichtig, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Systeme aufzuzeigen. Zu diesem Zweck wurde zunächst die tatsächliche Arbeitszeit in verschiedenen Untersuchungsbetrieben erfaßt und anschließend in einer Arbeitszeitstudie analysiert. Darauf konnten die ermittelten Werte in einen Modell untereinander und mit denen des Anbinde-, des Fangbox...
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