Die aus der Faktorausstattung des Betriebes hervorgehenden Planungsdaten erlauben mehrere Lösungen der hofeigenen Getreidelagerung. In der Planung wurde versucht, durch exakte Kapazitäts- und Leistungsbestimmung und Verwendung der vorhandenen Wirtschaftsgebäude möglichst kostengünstige Lösungen aufzuzeigen. Daneben wurde versucht, durch die Zuordnung der Arbeitsstationen und Abstimmung der Leistung der einzelnen Glieder der Körnerkette, arbeitswirtschaftliche Lösungen für den Einmannbetrieb auszuarbeiten.
Im Vergleich der Lösungen ergaben sich deutliche Unterschiede hinsichtlich arbeitswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte. Die aufgezeigten arbeitswirtschaftlichen Vor- und Nachteile entscheiden nicht über die Durchführbarkeit der hofeigenen Getreidelagerung, sondern geben Entscheidungshilfen für die Auswahl bestimmter Lösungen bei Kostengleichheit.
Die bei dieser Planung gefundene Optimallösung ist die Lagerung des Getreides in industriell gefertigten Wellblechsilos und die Trocknung im überbetrieblichen Einsatz einer Wagentrocknungsanlage.
Der Vergleich der erzielbaren Mehrerlöse mit den zusätzlichen Kosten dieses Verfahrens zeigt jedoch, daß im Durchschnitt der letzten drei Wirtschaftsjahre die Getreidepreise in Südbayern nur bei der Braugerste ausreichend gestiegen sind, um die Kosten der Lagerhaltung zu kompensieren und zusätzlich einen geringen Mehrerlös zur Entlohnung der zusätzlich geleisteten Arbeit zu erzielen. Bei den anderen Getreidearten konnte der Preisanstieg die entstandenen Lagerkosten nicht decken.
Da es aus Fruchtfolgegründen nicht möglich ist, einen größeren Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche mit Sommergerste zu bestellen und da die Sommergerste bezüglich der Flächenverwertung dem Futtergersten und vor allem dem Weizenanbau wegen mangelnder Ertragsentwicklung unterlegen ist, muß unter diesen speziellen betrieblichen Verhältnissen vom Bau einer Getreidelagerungsanlage abgeraten werden.
Aus der Kostenrechnung geht hervor, daß einige Einflußgrößen die Höhe der Lagerkosten entscheidend bestimmen.
Eine hervorragende Stellung kommt der Finanzierung zu. Der augenblickliche Trend zur Zinssenkung übt günstigen Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit der Getreidelagerung aus.
Kostensparende Baulösungen, wenn möglich unter Verwendung vorhandener Wirtschaftsgebäude sind anzustreben. Der exakten Abstimmung der Kapazitäten der Lagerbehälter und der Bestimmung der notwendigen Leistung der-Arbeitsstationen kommt große Bedeutung zu, um die Kapitalkosten niedrig zu halten. Ohne Zweifel arbeiten Anlagen, die vor einigen Jahren noch kostengünstig errichtet werden konnten und somit nur durch niedrige Kapitalkosten belastet sind, bzw. schon abgeschrieben sind, noch gewinnbringend.
Planerisch nicht beeinflußbar ist die saisonale Preisentwicklung. Sie ist einer der Hauptgründe, die zur Ablehnung des Baues einer Lagerungsanlage führen. Im Vergleich zu den Verhältnissen in Schleswig-Holstein und im Rheinland ist der Preisanstieg in Süddeutschland nach der Getreideernte für eine gewinnbringende Getreidelagerung zu gering.
Insgesamt bleibt festzustellen, daß die Rentabilität der Getreidelagerung unter den jeweiligen einzelbetrieblichen und regionalen Verhältnissen betrachtet werden muß. Pauschalierte und zu wenig detaillierte Betrachtungen können zu einer falschen Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der betriebseigenen Getreidelagerung führen.
«
Die aus der Faktorausstattung des Betriebes hervorgehenden Planungsdaten erlauben mehrere Lösungen der hofeigenen Getreidelagerung. In der Planung wurde versucht, durch exakte Kapazitäts- und Leistungsbestimmung und Verwendung der vorhandenen Wirtschaftsgebäude möglichst kostengünstige Lösungen aufzuzeigen. Daneben wurde versucht, durch die Zuordnung der Arbeitsstationen und Abstimmung der Leistung der einzelnen Glieder der Körnerkette, arbeitswirtschaftliche Lösungen für den Einmannbetrieb ausz...
»