Zwei Hauptaufgaben von Flurbereinigungsmaßnahmen bestehen darin, "zersplitterten und unwirtschaftlich geformten Grundbesitz nach neuzeitlichen betriebswirtschaftliehen Gesichtspunkten zusammenzulegen und "ländliche Straßen- und Wegenetze so zu gestalten, daß sie auf lange Zeit die Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebietes liefern".
Unter diesen Gesichtspunkten soll angesichts des raschen mechanisch technischen Fortschritts in der Außenwirtschaft die vorliegende Arbeit einen Beitrag zu der Fragestellung liefern, ob Flurbereinigungsmaßnahmen den Anforderungen der modernen Landtechnik an die Flurgestaltung gerecht werden und ob zumindest in neugeordneten Gebieten die notwendigen Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz von Großmaschinen geschaffen werden. Zu diesem Zweck wurden in 14 neueren Flurbereinigungsverfahren aus verschiedenen Regionen Bayerns insgesamt 177 Betriebe analysiert. Die Auswertung der Strukturverhältnisse umfaßte Kennzahlen zur Form, Anzahl und zu den Abmessungen der Schläge sowie der Länge und Beschaffenheit der Wege zu den einzelnen Parzellen. Die Größenauswahl der Betriebe erfolgte in Anlehnung an die bayerische Betriebsgrößenstatistik, wobei jedoch Betriebe über 100 ha nicht erfaßt werden konnten. Die Untersuchungsergebnisse können in sieben Punkten zusammengefaßt werden:
1. Obwohl die Größe der Schläge im Mittel 3,1 ha betrug, erreichte ein Viertel aller Schläge den Wert von 1 ha nicht, wodurch die Möglichkeiten einer modernen Mechanisierung stark eingeschränkt werden. In günstigeren Lagen mit einer geringeren Anzahl von Kleinstbetrieben steigt die durchschnittliche Schlaggröße jedoch bis auf 8,6 ha an.
2. Die Anzahl der Schläge pro Betrieb liegt in knapp zwei Drittel aller Fälle zwischen 3 und 6 Feldern, wobei auch in Kleinbetrieben im allgemeinen mindestens drei Parzellen erhalten bleiben.
3. Ebenso wie die Schlaggrößen je nach Region und Geländegestaltung starke Unterschiede aufweisen, ist auch bei den Schlaglängen kein einheitlicher Trend festzustellen. Die mittlere Schlaglänge schwankt zwischen den verschiedenen Verfahren im Bereich von 205 m bis 340 m. Auffallend ist die Tatsache, daß mit zunehmender Schlaggröße die Breite der Felder überproportional zunimmt, eine Längenausweitung jedoch nur beschränkt vorgenommen wird.
4. Die Form der Parzellen konnte in über 80 % der Fälle als günstig eingestuft werden. Ebenso läßt die Größe der Aufstoßwinkel an den Vorgewenden mit im Mittel 8 o am günstigeren und 31o am ungünstigeren Ende kaum noch Verbesserungsmöglichkeiten offen.
5. Die Entfernung der Felder von der Hofstelle beträgt im Durchschnitt rund 1000 m. Die Schwankungsbreite zwischen den verschiedenen Betrieben ist jedoch erheblich: In 13 % der Betriebe müssen mehr als 2000 m zurückgelegt werden; in 27 % der Fälle dagegen im Durchschnitt weniger als 500 m.
6. Die mittlere Entfernung der Schläge untereinander ist mit 1349 m relativ groß, da die einzelnen Felder oft in entgegengesetzten Gebieten einer Gemarkung liegen.
7. Fast 80 % der Entfernung vom Hof zu den Feldern kann über bitumenbefestigte Wege zurückgelegt werden. Die Wegebauvorschriften sollten jedoch hinsichtlich der empfohlenen Breite und Tragfähigkeit einer Oberprüfung unterzogen werden, da sie oft unzureichend erscheinen.
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Zwei Hauptaufgaben von Flurbereinigungsmaßnahmen bestehen darin, "zersplitterten und unwirtschaftlich geformten Grundbesitz nach neuzeitlichen betriebswirtschaftliehen Gesichtspunkten zusammenzulegen und "ländliche Straßen- und Wegenetze so zu gestalten, daß sie auf lange Zeit die Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebietes liefern".
Unter diesen Gesichtspunkten soll angesichts des raschen mechanisch technischen Fortschritts in der Außenwirtschaft die vorliegende Arbeit einen Beitrag zu...
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