Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern sich Hefestämme mit PCR-basierten Methoden differenzieren bzw. identifizieren lassen. Bei den untersuchten Stämmen handelt es sich überwiegend um zur Bierherstellung genutzte Hefestämme aus der Hefebank Weihenstephan. Daneben wurden auch sogenannte Fremdhefen, die nicht der Gattung Saccharomyces bzw. der Art S. cerevisiae angehören, mit einbezogen. Mithilfe der SSCP-Analytik wurde gezeigt, dass sich die Bierhefen anhand des untersuchten Abschnittes des 18S rRNA-Genes nicht voneinander unterscheiden ließen, die Methode aber geeignet war, Hefen auf Artebene zu differenzieren. Mit verschiedenen Mustertechniken wie RAPD, Analyse der δ Elemente und AFLP sollten die Hefen auf Stammebene differenziert werden. Anhand der Ergebnisse aus den beiden erstgenannten konnten obergärige Hefen in Gruppen eingeteilt werden, die größtenteils eine Entsprechung im industriellen Verwendungszweck der Stämme, z. B. Weißbier- oder Altbierhefe, hatten. Die untergärigen Stämme reagierten als einheitliche Gruppe, innerhalb der sich so gut wie keine Unterscheidungs-möglichkeiten ergaben. Mit der AFLP ergab sich eine Differenzierungsmöglichkeit für untergärige Hefen, die auf einem einzelnen Marker basierte. Nach einer näheren Charakterisierung wurde auf diesem aufbauend eine spezifische PCR entwickelt, die die Analyse dieses Markers direkt von genomischer DNA ermöglicht. Die AFLP erwies sich bezüglich der Reproduzierbarkeit als die stabilste der drei Methoden, die auch das höchste Differenzierungspotential zu haben schien. Die Analyse von Mikrosatelliten, die aus der Saccharomyces Genome Database (SGD) entnommen waren, ergab für obergärige Hefen je nach untersuchtem Locus unterschiedliche Differenzierungsniveaus von einer groben Gruppierung, wie für die Mustertechniken beschrieben, bis hin zur Identifizierung einzelner Stämme. Die Unterteilung der untergärigen Hefestämme in Gruppen war erst durch die gezielte Isolierung eines variablen Locus und dessen Analyse möglich. Eine Methode zur subtraktiven Hybridisierung wurde entwickelt, mit der spezifische Sequenzen für einzelne Hefestämme ermittelt werden sollten. Mit der Methode konnten zwei Fragmente isoliert werden, die spezifische Sequenzen für untergärige gegenüber obergärigen Bierhefen aufwiesen. Mit Primern, die auf diesen Sequenzen basierten, wurden in der PCR alle untergärigen Stämme und kein obergäriger Stamm erfasst. In der Untersuchung weiterer Saccharomyces-Arten mit diesen Primern wurde für zwei S. pastorianus-Stämme ebenfalls ein PCR-Produkt amplifiziert, woraus ein hoher Verwandtschaftsgrad der untergärigen Hefen zur Art S. pastorianus gefolgert wurde. Diese Behauptung wird durch die Ergebnisse mit den anderen Methoden gestützt, in denen diese Hefen ebenfalls große Ähnlichkeiten speziell zum ehemaligen S. monacensis Typstamm aufwiesen.
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Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern sich Hefestämme mit PCR-basierten Methoden differenzieren bzw. identifizieren lassen. Bei den untersuchten Stämmen handelt es sich überwiegend um zur Bierherstellung genutzte Hefestämme aus der Hefebank Weihenstephan. Daneben wurden auch sogenannte Fremdhefen, die nicht der Gattung Saccharomyces bzw. der Art S. cerevisiae angehören, mit einbezogen. Mithilfe der SSCP-Analytik wurde gezeigt, dass sich die Bierhefen anhand des untersucht...
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