Hintergrund: Glykoprotein IIb/IIIa-Rezeptorblocker sind eine effektive und etablierte aber kostenintensive Begleittherapie nach koronarer Stentimplantation. Neue Studien zeigen, dass die Gabe einer hohen Dosis des Thienopyridins Clopidogrel eine kostengünstige Möglichkeit darstellt, die Thrombozytenaggregation schnell und effektiv zu hemmen. Ob die Gabe des Glykoprotein IIb/IIIa-Rezeptorblockers Abciximab nach Vorbehandlung mit einer hohen Dosis Clopidogrel das Ergebnis bei Patienten verbessert, die sich einer elektiven pekutanen Koronarintervention unterziehen, ist bisher unbekannt. Methodik: Es wurden 2159 Patienten mit koronarer Herzerkrankung, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterzogen, in diese randomisierte Doppel-Blind-Studie eingeschlossen: 1079 Patienten erhielten Abciximab und 1080 Placebo. Alle Patienten wurden mit einer Aufsättigungsdosis von 600mg Clopidogrel mindestens zwei Stunden vor Intervention vorbehandelt. Der primäre Endpunkt der Studie war die Kombination aus Tod, Myokardinfarkt und dringlicher Zielgefäßrevaskularisation innerhalb von 30 Tagen nach Randomisierung. Ergebnisse: Die Inzidenz des primären Endpunkts war 4 Prozent (45 Patienten) in der Abciximab-Gruppe und ebenso 4 Prozent (43 Patienten) in der Placebo-Gruppe (Relatives Risiko 1,05; 95 Prozent Konfidenzintervall 0,69 bis 1,59; P=0,82). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Myokardinfarkte: die Inzidenz war 4 Prozent (40 Patienten) in der Abciximab-Gruppe und 4 Prozent (41 Patienten) in der Placebo-Gruppe (P=0,91). Bei 12 Patienten (1 Prozent) in der Abciximab-Gruppe und 8 Patienten (1 Prozent) in der Placebo-Gruppe trat eine schwere Blutungskomplikation auf. Schwere Thrombozytopenien traten bei 10 Patienten (1 Prozent) in der Abciximab-Gruppe und bei keinem Patienten der Placebo-Gruppe auf (P=0,002). Schlussfolgerung: Diese Studie belegt, dass bei Patienten mit einem niedrigen und mittleren Risiko, die sich nach Vorbehandlung mit einer Aufsättigungsdosis von 600mg Clopidogrel mindestens zwei Stunden vor der Intervention einer elektiven perkutanen Koronarintervention unterziehen, die zusätzliche Gabe des Glykoprotein IIb/IIIa-Rezeptorblockers Abciximab mit keiner klinisch messbaren Verbesserung des Ergebnisses innerhalb der ersten 30 Tage verbunden ist.
«
Hintergrund: Glykoprotein IIb/IIIa-Rezeptorblocker sind eine effektive und etablierte aber kostenintensive Begleittherapie nach koronarer Stentimplantation. Neue Studien zeigen, dass die Gabe einer hohen Dosis des Thienopyridins Clopidogrel eine kostengünstige Möglichkeit darstellt, die Thrombozytenaggregation schnell und effektiv zu hemmen. Ob die Gabe des Glykoprotein IIb/IIIa-Rezeptorblockers Abciximab nach Vorbehandlung mit einer hohen Dosis Clopidogrel das Ergebnis bei Patienten verbessert,...
»