Ziel:Die Stentangioplastie nimmt einen immer höheren Stellenwert bei der Therapie der Karotistenose ein. In dieser experimentellen Arbeit wurde der Einfluss verschiedener Stentdesigns auf die Strömungsverhältnisse in der Arteria carotis aus rheologischer Sicht untersucht. Im Blickpunkt stand dabei ein neuer Prototyp eines membranunterstützten Stents. Material und Methoden: In maßstabsgetreue Silikonmodelle der A.carotis wurden drei verschiedene Stentmodelle: ein Stent aus rostfreim Stahl (Wallstent/Boston Scientific), ein Nitinol Stent (SelfX/Jomed), ein membranunterstützter Nitinol Stent (covered stent/Jomed) implantiert. Alle drei Modelle wurden identisch positioniert und überbrückten den Abgang der A.carotis externa. Als Meßeinrichtung stand die Laser-Doppler-Anemometrie (LDA) zur Verfügung. Unter pulsatilen Strömungsbedingungen (RE = 250 ; Volumenstrom V = 25.8 l/h ; Volumenstromverhältnis ACI:ACE = 70:30) wurden Querschnittsmessungen an mehreren korrespondierenden Positionen in den drei Stentmodellen und einem Leermodell durchgeführt. Die Analyse der Strömungsartefakte erfolgte anhand von 3D Flussprofilen. Ergebnisse: Die Art , Ausprägung und Lokalisation von Strömungsveränderung wird durch das Stentdesign beeinflusst. Während der Wallstent und SelfX Stent kaum zu einer Verschiebung des ursprünglichen Flussverhältnisses führen (ACI/ACE 70/30), sorgt der membranunterstützte covered Stent für eine Kanalisierung und Beschleunigung der Strömung in die ACI (ACI/ACE:73,9/26,1) und verursacht dadurch die Entstehung einer Ablösezone am Stentausgang,welche aber ein paar Milimeter weiter distal bereits wieder verschwunden ist.Messungen innerhalb des Stent im Bereich der Bifurkation zeigten, im Wallstent ausgeprägter als im SelfX Stent, eine Verringerung der physiologisch vorhandenen Ablösezone. In allen Stentmodellen zeigt sich eine Beruhigung und Verlangsamung der Strömung in der ACE. Im covered Stent Modell zeigt sich kurz nach der Bifurkation bereits wieder ein Strömungsparaboloid in der ACE.Dasselbe Phänomen,in geringerer Ausprägung,zeigt sich auch im Wallstent Modell und minimal auch im SelfX Stent Modell. Zusammenfassung : Alle drei Stentmodelle wären für den Einsatz in der A. Carotis geeignet. Es zeigte sich eine eindeutige Abhänigkeit der auftretenden Strömungsveränderungen vom Design des verwendeten Stents. Mit der LDA können hämodynamische Problemzonen detektiert und durch Modifikationen des Stentdesigns beeinflusst werden.
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