Die Weiterentwicklung der klassischen Methode der Thromboelastographie zu einer Point-of-Care Methode ermöglichte die Bearbeitung klinisch relevanter Fragestellungen. Als Voraussetzung hierfür musste zunächst ein Verfahren zur Oberflächenaktivierung ausgearbeitet werden, um die für das roTEG vorgesehenen Plastikküvetten anstelle der bei herkömmlicher Thromboelastographie verwendeten Stahlküvetten einsetzen zu können. Dies gelang durch unfangreiche in-vitro- Untersuchungen, bei denen durch Zugabe einer geringen Menge von Kaolin die besten Ergebnisse erzielt wurden. Diese Arbeiten waren eine Voraussetzung für eine zukünftige Anwendbarkeit des roTEG zur Beantwortung hämostaseologischer Fragestellungen in der Neonatologie, wo nur minimale Blutmengen zur Verfügung stehen. Eine Aufgabe dieser Arbeit war, mögliche Ursachen für die bekannten Veränderungen der Vollblutgerinnung nach Blutabnahme und -lagerung zu untersuchen und fragliche Einflüsse verschiedener Antikoagulanslösungen zu prüfen. Hierbei konnte trotz komplexer Untersuchungen kein Beweis geführt werden, dass die Freisetzung von tissue factor oder die Entstehung von aktivierten Gerinnungsfaktoren einschließlich Freisetzung von Elastase sowie Fragmentierung von Plättchenbestandteilen verantwortlich sind. Nach diesen umfangreichen Voruntersuchungen wurde das roTEG zur Beantwortung hämostaseologischer Fragestellungen als "Research Tool" eingesetzt, die mit der Fibrinbildung verknüpft sind. Zum Nachweis der Wirkung virusinaktivierender Verfahren wie Ultraschall auf Veränderungen der Gerinnung in Blutplasma ist es notwendig aussagekräftige und kostengünstige Gerinnungsuntersuchungen durchzuführen, insbesondere bei Anfall großer Probenzahlen. Dies gilt auch für Veränderungen der Gerinnung nach Blutkontakt mit Biomaterialien. Die vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen der Gerinnung nach Ultraschallbehandlung von Plasma mit dem roTEG sehr gut nachgewiesen werden konnten. Durch neu entwickelte Arzneistoffträger auf der Basis im Körper degradierbarer aliphatischer Polyester können in der Medizin für die intravasale Anwendung bewährte Biomaterialien mit antithrombogenen Eigenschaften ausgerüstet werden. Hier hat sich nun gezeigt, dass durch eine Beschichtung der roTEG Küvetten mit den in Frage kommenden Polyesters deren antithrombogene Eigenschaft auf einfachem Wege sofort erkannt werden können, unter Umgehung aufwendiger und kostenintensiver Blutgerinnungsuntersuchungen. Die Übertragung der Ergebnisse auf Biomaterialien wie Katheter oder Stents ist zwischenzeitlich erfolgt. Der sichere klinische Einsatz von GPIIb/IIIa Rezeptorantagonisten ist nur mit einem Monitoring durchzuführen. Hier ist das roTEG Verfahren nur bedingt geeignet, da zur Analyse im plättchenreichen Plasma unphysiologische hohe Konzentrationen dieser Pharmaka notwendig sind. Zum Screening hinsichtlich pharmakologischer Wirkung neuer Substanzen ist die roTEG Analyse im plättchenreichem Vollblut jedoch gut geeignet. Der Einfluß ionischer und nicht ionischer Röntgenkontrastmittel, sowie anderer organischer und anorganischer Jodverbindungen wurde in vitro untersucht. Durch die Zugabe dieser Substanzen zu einer definierten Fibrinogenlösung konnte im roTEG eine konzentrationsabhängige Inhibierung der Fibrinbildung nachgewiesen werden.
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Die Weiterentwicklung der klassischen Methode der Thromboelastographie zu einer Point-of-Care Methode ermöglichte die Bearbeitung klinisch relevanter Fragestellungen. Als Voraussetzung hierfür musste zunächst ein Verfahren zur Oberflächenaktivierung ausgearbeitet werden, um die für das roTEG vorgesehenen Plastikküvetten anstelle der bei herkömmlicher Thromboelastographie verwendeten Stahlküvetten einsetzen zu können. Dies gelang durch unfangreiche in-vitro- Untersuchungen, bei denen durch Zugabe...
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