Nach einer Vollnarkose treten bei manchen Patienten vorübergehende Gedächtnisstörungen auf, deren Ursachen bislang nicht geklärt sind. Für diese Störungen konnte nun anhand eines Maus-Modells eine mögliche Erklärung gefunden werden. Hierfür wurde die Hippocampus-Region, eine für die Gedächtnisfunktion wesentliche Hirnstruktur, unter Gabe klinisch relevanter Konzentrationen des Inhalationsanästhetikums Isofluran untersucht. Diese mit elektrophysiologischen Methoden durchgeführten in vitro-Untersuchungen ergaben, dass Isofluran in dieser Region die synaptische Plastizität, die als neuronale Grundlage für Lernen und Gedächtnis gilt, unterdrückt. Da die Unterdrückung der synaptischen Plastizität durch die Gabe eines Gamma-Amino-Buttersäure (GABA)-Rezeptor-Blockers aufgehoben werden konnte, ist von einer massgeblichen Beteiligung des GABAergen Systems an dem durch Isofluran ausgelösten Effekt, der möglicherweise auch für die kognitiven Störungen nach einer Narkose verantwortlich sein könnte, auszugehen. Die beschriebenen Veränderungen waren nach dem Auswaschen des Anästhetikums reversibel. Man kann also annehmen, dass Inhalationsanästhetika üblicherweise keine bleibende Beeinträchtigung neuronaler Regulationsmechanismen und damit möglicherweise von Gedächtnisfunktionen verursachen.
«
Nach einer Vollnarkose treten bei manchen Patienten vorübergehende Gedächtnisstörungen auf, deren Ursachen bislang nicht geklärt sind. Für diese Störungen konnte nun anhand eines Maus-Modells eine mögliche Erklärung gefunden werden. Hierfür wurde die Hippocampus-Region, eine für die Gedächtnisfunktion wesentliche Hirnstruktur, unter Gabe klinisch relevanter Konzentrationen des Inhalationsanästhetikums Isofluran untersucht. Diese mit elektrophysiologischen Methoden durchgeführten in vitro-Untersu...
»