Ziel dieser Studie war es, den Effekt einer Abciximab-Therapie auf die angiographische Restenosierung und auf das klinische Ergebnis nach Koronarstent-Implantation im akuten Myokardinfarkt zu untersuchen. Basierend auf Erkenntnissen zur Pharmakodynamik von Abciximab einerseits und den Ergebnissen klinischer Studien zur Anwendung bei Koronarinterventionen andererseits, entstand die Hypothese, Abciximab könne durch Inhibierung der Neointima-Formation die Restenosierung nach Stentimplantation vermindern. Da Thromben enthaltende Koronargefäßverschlüsse, wie in der Situation des akuten Myokardinfarktes, besonders zu Restenosierung neigen, lag die Vermutung nahe, dass die Wirkung von Abciximab in dieser Konstellation besonders deutlich ist. Patienten mit akutem Myokardinfarkt, die innerhalb 48 Stunden nach Schmerzbeginn mit einer Stentimplantation versorgt wurden, erhielten randomisiert entweder Heparin in üblicher Dosis oder Abciximab plus Heparin in reduzierter Dosis. Von den 401 in die Studie aufgenommenen Patienten kamen 366 für eine angiographische Kontrolluntersuchung nach 6 Monaten in Frage, da sie kein kardiales Ereignis innerhalb der ersten 30 Tage erlitten hatten. Bei 80% dieser Patienten wurde eine angiographische Kontrolluntersuchung durchgeführt. Nach 30 Tagen wurde der kombinierte klinische Endpunkt (Tod, Reinfarkt, Revaskularisation des mit Stent versorgten Gefäßabschnittes) von 5% der Patienten der Abciximab-Gruppe und 10,5% der Kontrollgruppe erreicht. Auch nach einem Jahr war der absolute Unterschied noch 5,7%, jedoch statistisch nicht mehr signifikant. Der primäre Studienendpunkt, später Lumenverlust, berechnete sich auf 1,26±0,85 mm in der Abciximab-Gruppe und 1,21±0,74 mm in der Kontrollgrupppe. Die angiographische Restenoserate betrug 31,1% bzw. 30,6%. Nach Stentimplantation im akuten Myokardinfarkt konnte Abciximab die Rate schwerer kardialer Ereignisse innerhalb der ersten 30 Tage nach Intervention signifikant reduzieren. Nach einem Jahr konnte weder ein zusätzlicher langfristiger Effekt auf die Revaskularisationsrate noch auf die angiographische Restenoserate nachgewiesen werden.
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Ziel dieser Studie war es, den Effekt einer Abciximab-Therapie auf die angiographische Restenosierung und auf das klinische Ergebnis nach Koronarstent-Implantation im akuten Myokardinfarkt zu untersuchen. Basierend auf Erkenntnissen zur Pharmakodynamik von Abciximab einerseits und den Ergebnissen klinischer Studien zur Anwendung bei Koronarinterventionen andererseits, entstand die Hypothese, Abciximab könne durch Inhibierung der Neointima-Formation die Restenosierung nach Stentimplantation vermi...
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