Einleitung: Die aktuellen Techniken der freien Lappentransplantation mit mikrovaskulärer Anastomose haben bekannte Nachteile durch die Begrenzung der verfügbaren Spenderareale, den teilweisen Funktionsverlust und ggf. die Deformierung dieser Areale. Häufig entstehen weitere Nachteile im Empfängerareal dadurch, dass Farbe, Kaliber oder Hauttyp einer optimalen Rekonstruktion entgegenstehen. Die Präformierung eines Gewebelappens durch die Implantation eines versorgenden Gefäßträgers macht es möglich, Lappen zu entwickeln, welche einen Teil der o.g. Limitierungen vermeiden. Für die optimale Anlage solcher Lappen ist eine verbesserte Kenntnis der Mechanismen der im Lappen stattfindenden Neovaskularisation von zentraler Bedeutung Material und Methoden: Am tierexperimentellen Modell des Kaninchens wird ein Bauchhautlappen der Größe 8 x 15 cm mit lateraler Basis angelegt und mit einer Gefäßschlinge (« Loop ») gestielt, die aus der mit der V.Femoralis anastomosierten A. Femoralis / A. Saphena besteht. Der Einfluß einer implantierten Silikonfolie auf Ausmaß und Geschwindigkeit der Neovaskularisation im Lappen wird durch den Vergleich von 2 Versuchsgruppen mit einer Kontrollgruppe bestimmt: Gruppe 1, 30 Tiere ohne Silikonimplantat, Gruppe 2, 28 Tiere mit Silikonimplantat auf der Bauchwandfaszie, Kontrollgruppe, 4 nicht operierte Tiere. Je 6 Tiere einer Versuchsgruppe werden nach 4, 8, 12, 16 und 20 Tagen post-OP sowohl durch selektive Mikroangiographie, als auch durch histologische und makroskopische Befundung in Hinsicht auf die zu diesem Zeitpunkt erfolgte Neovaskularisation untersucht und an Hand der Kontrollgruppe bewertet. Ergebnis: Die Silikonfolie (Gruppe 2) induzierte von Tag 4 post OP an eine zu allen Untersuchungszeitpunkten signifikant ausgedehntere und schnellere Neovaskularisation im Lappen als in der Vergleichsgruppe (p≤0,05), 20 Tage post OP unterschieden sich beide Gruppen nicht mehr signifikant von der nicht operierten Kontrollgruppe (p≤0,05). Schlußfolgerung: Auf Grund der genannten Ergebnisse läßt sich für das Tiermodell sagen, daß im präformierten Lappen die Neovaskularisation nach Implantation einer Silikonfolie signifikant (p≤0,05) schneller abläuft und zu größerer Maximalperfusion führt als in der Vergleichsgruppe ohne Silikon. Damit scheint die Silikonimplantation eine vielversprechende Möglichkeit zur Optimierung der Gefäßversorgung eines präformierten Gewebelappens zu sein.
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Einleitung: Die aktuellen Techniken der freien Lappentransplantation mit mikrovaskulärer Anastomose haben bekannte Nachteile durch die Begrenzung der verfügbaren Spenderareale, den teilweisen Funktionsverlust und ggf. die Deformierung dieser Areale. Häufig entstehen weitere Nachteile im Empfängerareal dadurch, dass Farbe, Kaliber oder Hauttyp einer optimalen Rekonstruktion entgegenstehen. Die Präformierung eines Gewebelappens durch die Implantation eines versorgenden Gefäßträgers macht es möglic...
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