Für eine Vielzahl von Kunstwerken wurde Holz als Grundmaterial verwendet. So auch für Holztafelgemälde, deren Räumlichkeiten oftmals Orte wie Kirchen oder Museen sind. Diese sind unkontrollierten mikroklimatischer Änderungen und damit Schwankungen der relativen Luftfeuchte ausgesetzt. Beim Holz als hygroskopisches Material, das in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte Wasser aus der Umgebung aufnimmt oder abgibt, geht damit eine Volumenänderung einher, wodurch Schäden an den Kunstwerken entstanden. Das Ziel dieser Thesis war es, ressourcenschonende Alternativen der Feuchtigkeitskontrolle zu untersuchen. Verschiedene Befeuchtungsmethoden mittels gesättigter Salzlösungen, Textilien oder Lehmbaustoffen sollten hinsichtlich ihrer Tauglichkeit, die historisch feuchte Rückwand nachzubilden, untersucht werden. Mit den Versuchsergebnissen sollten Erkenntnisse über die Effektivität und Verträglichkeit dieser einseitigen Befeuchtungsmethoden gewonnen werden und wie diese sich auf den zeitlichen Verlauf der Holzfeuchte auswirken. Hygroskopische Materialien wie Holz können aus der Umgebung dampfförmiges und flüssiges Wasser aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Die Gleichgewichtsfeuchte ist dabei maßgeblich von der relativen Luftfeuchte der Umgebung abhängig. Für Kunstwerke, die in Räumlichkeiten ausgestellt wurden, deren relative Luftfeuchte ungeeignet waren, stellten Klimaschränke eine funktionierende Lösung bereit. Während aktive Systeme elektrische Geräte verwendeten, konzentrierten sich passive Systeme darauf, das Klima durch Puffermaterialien, die in der Lage sind, Dampfadsorptionskapazität hinzuzufügen, zu stabilisieren. Eine weitere Methode zur Kontrolle der Luftfeuchte in den Klimavitrinen war die Verwendung von gesättigten Salzlösungen. Diese haben die Eigenschaft über der Lösung eine bestimmte relative Luftfeuchte bei verschiedenen Temperaturen zu erzeugen. Es wurde eine Versuchsserie aufgebaut, die modellhaft das Umgebungsklima und das Holztafelgemälde nachbilden sollte. Es wurde der Einsatz einer gesättigten Natriumchlorid Salzlösung und der hygroskopischen Puffermaterialien Lehm und Baumwolle, die periodisch durch Wasserzufuhr regeneriert wurden, untersucht. Das Ziel war es, eine relative Luftfeuchte von 75 % über einen möglichst langen Zeitraum möglichst konstant zu halten. Die Verwendung der Natriumchloridlösung lieferte die besten Ergebnisse. Die relative Luftfeuchte wurde über die Versuchslaufzeit von 12 Wochen sehr konstant, mit geringen Abweichungen auf einem durchschnittlichen Wert von 76,1 % gehalten. Mit den beiden hygroskopischen Puffermaterialien konnten zwar klimatisch stabile Umgebungen geschaffen werden, diese entsprachen aber nicht den Zielbedingungen. Es war eine präzisere Wasserzufuhr notwendig, weshalb eine automatisierte Systemsteuerung vorgestellt wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass trotz einseitiger Befeuchtung die Holzfeuchte maßgeblich von der inneren relativen Luftfeuchte gesteuert wurde. Die sich einstellende Holzfeuchte lag jedoch unterhalb der Werte, die in der Literatur vorzufinden waren. Um ein zuverlässigeres Klima mithilfe von hygroskopischen Puffermaterialien zu schaffen, könnten diese in weiterführenden Studien vor ihrem Einsatz auf eine bestimmte Materialfeuchte konditioniert und mithilfe einer verfeinerten automatisierten Systemsteuerung periodisch regeneriert werden.
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Für eine Vielzahl von Kunstwerken wurde Holz als Grundmaterial verwendet. So auch für Holztafelgemälde, deren Räumlichkeiten oftmals Orte wie Kirchen oder Museen sind. Diese sind unkontrollierten mikroklimatischer Änderungen und damit Schwankungen der relativen Luftfeuchte ausgesetzt. Beim Holz als hygroskopisches Material, das in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte Wasser aus der Umgebung aufnimmt oder abgibt, geht damit eine Volumenänderung einher, wodurch Schäden an den Kunstwerken entstan...
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