Die Durchführung von Failure mode and effects analysis (FMEA) in der Entwurfsphase ist in der Luftfahrt- und Automobilindustrie vorgeschrieben.
Die Zielsetzungen der Dissertation sind:
- die Entwicklung eines formalen Modells des FMEA-Prozesses und –Resultats als Grundlage für ein Software-Werkzeug, das im gegenwärtigen Arbeitsprozess einsetzbar ist
- die Entwicklung einer Modellbibliothek für einen abgegrenzten Anwendungsbe-reich. Dabei werden qualitative statt numerischer Modelle benutzt, motiviert durch die Aufgabenstellung, ganze Klassen von Fehlern in Bezug zu setzen zu Effekten, die ebenfalls Klassen von Abweichungen von der Normalfunktion dar-stellen.
- Die Spezifikation und Implementierung eines Softwaremoduls zur Erzeugung qualitativer Modelle aus numerischen (in diesem Fall Matlab/Simulink-Modellen). Dies zielt darauf, existierende Modelle auszunutzen, die oft für Zwe-cke der Validierung innerhalb des Entwurfs entwickelt werden.
- Validierung, Test und Evaluierung des Abstraktionsoperators und der erzeugten Bibliothek anhand eines Testfalles.
In der FMEA wird für alle möglichen Fehlverhalten aller Komponenten und Subsysteme untersucht, welche Auswirkungen sie auf die Funktion auf verschiedenen Hierarchie-Ebenen haben. Gegenwärtig wird dies als „manuelle“ Tätigkeit durchgeführt, und Computerunterstützung beschränkt sich im Wesentlichen auf Organisation und Editieren von Daten (Fehlerbäume, FMEA-Tabellen). Jede Änderung im Entwurf erfordert potenziell eine Reihe von Modifikationen der FMEA. Folglich muss diese nach solchen Änderungen sowie für unterschiedliche Systemvarianten erneut durchgeführt werden. Diese (wiederholte) Aufgabe erfordert deshalb einen kostspieligen Einsatz von Experten und Zeit.
Es hat sich daher ein großes Interesse in der Industrie entwickelt, auch den Analyse-schritt selbst computerunterstützt durchzuführen. Sein Kern ist die Vorhersage von Auswirkungen der verschiedenen Komponentenfehler auf Verhalten und Funktion des Systems, was den Ansatz nahe legt, solche Vorhersagen aus Verhaltensmodellen des (fehlerhaften) Systems zu erzeugen. Da diese Vorhersagen darüber hinaus nicht nume-risch, sondern von qualitativer Natur sind, ist die Verwendung qualitativer Modelle an-gemessen. Andererseits werden in den Firmen oft numerische Simulationsmodelle, z.B. in Matlab/Simulink, entwickelt, die einen Input für die Analyse darstellen können.
Die Dissertation beschreibt einen Beitrag zu einem europäischen Forschungsprojekt, in dem Forschungsgruppen und Luftfahrtindustrie an einem modellbasierten System für automatisierte FMEA arbeiteten.
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Die Durchführung von Failure mode and effects analysis (FMEA) in der Entwurfsphase ist in der Luftfahrt- und Automobilindustrie vorgeschrieben.
Die Zielsetzungen der Dissertation sind:
- die Entwicklung eines formalen Modells des FMEA-Prozesses und –Resultats als Grundlage für ein Software-Werkzeug, das im gegenwärtigen Arbeitsprozess einsetzbar ist
- die Entwicklung einer Modellbibliothek für einen abgegrenzten Anwendungsbe-reich. Dabei werden qualitative statt numerischer Modelle benutzt,...
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