In der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen in einer Schrägmistbucht für Aufzuchtferkel durchgeführt, um Erfahrungen mit diesem neuen System für Ferkel zu bekommen, welches sich bereits bei der Mastschweinehaltung bewährt hat. Oft haben ökonomische Verhältnisse, die meistens als Planungsgrundlage für den Stallbau dienen, zur Folge, daß Technik und Rationalisierung fortschreiten und dabei das Tierverhalten zum nebensächlichem Faktor wird. Jedoch sollte das Haltungssystem dem Verhalten der Tiere angepaßt sein. Deshalb wurden in der Literaturbetrachtung erstmals einige natürlich ablaufende Verhaltensweisen bei Ferkeln beschrieben.
Im 12 Wochen dauernden Versuch in der Versuchsbucht in 3 Durchgängen zu 10, 12 und 10 Ferkel wurden in Handprotokollen Daten zur Bucht- und Tierverschmutzung, zum Liegebereich, den täglichen Zunahmen und zum Strohverbrauch gesammelt. Im weiteren wurden Videoaufzeichnungen zur Beurteilung des Verhaltens der Tiere gemacht.
Es hat sich herausgestellt, daß bei Ferkeln 6 % Neigung des Boden nicht ausreichen, da sich in der Bucht zuviel Kot und Stroh ansammelte und folglich die Ferkel verdreckt waren. Der Platzbedarf je Tier lag bei 0,55 m2 und 0,46 m2. Bei einem Strohverbrauch von ca. 100 g pro Tier und Tag hatten die Tiere genügend Gelegenheit, ihr Erkundungs- und Wühlverhalten an der Strohraufe und in dem am Boden liegenden Stroh auszuleben. Das hohe Platzangebot und die Stroheinstreu kommen den Ansprüchen der artgerechten Tierhaltung, besonders der SchweinehaltungsVO, entgegen. Die Tiere waren in der Lage, sich das Stroh selbsttätig aus der Raufe zu holen. Durchschnittlich beschäftigten sich 18 % der Tiere je Stunde mit Stroh, meistens in der Form von Wühlen, ca. 7 Min. am Tag hielt sich ein Ferkel an der Raufe auf. Durch das hohe Platzangebot war den Tieren die Möglichkeit gegeben, die Bucht selbst in einzelne Funktionsbereiche zu teilen. Anband der Verhaltensbeobachtungen konnten keine Aussagen dahingehend gemacht werden, daß sich die Ferkel nicht mit der Schräge des Bodens zurechtfinden würden. Es traten keine Verhaltensstörungen auf.
Durch den relativ geringen Strohbedarf sind die Folgekosten in Form von Lagerkapazität und Strohbergung recht gering. Als positiver Aspekt ist der hohe Anteil an Eigenleistung beim Bau zu erwähnen. Eine Mechanisierung der Strohbefüllung und der Entmistung ist ebenfalls möglich, ebenso die Fütterung.
An anderen Instituten hat es sich bereits gezeigt, daß das Schrägmistsystem in der Mastschweinehaltung funktioniert, für die Ferkelaufzucht sind noch einige Versuche zur Optimierung notwendig.
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In der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen in einer Schrägmistbucht für Aufzuchtferkel durchgeführt, um Erfahrungen mit diesem neuen System für Ferkel zu bekommen, welches sich bereits bei der Mastschweinehaltung bewährt hat. Oft haben ökonomische Verhältnisse, die meistens als Planungsgrundlage für den Stallbau dienen, zur Folge, daß Technik und Rationalisierung fortschreiten und dabei das Tierverhalten zum nebensächlichem Faktor wird. Jedoch sollte das Haltungssystem dem Verhalten der Ti...
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