In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, den in der Literatur häufig beklagten Mangel an systematischen Untersuchungen zu berührungslosen Geschwindigkeitsmeßverfahren unter praktischen Gesichtspunkten zu beheben. In Feldversuchen wurden alle - besonders unter dem Gesichtspunkt der Regelung von Verteilgeräten wichtigen Bedingungen für den Einsatz von Geschwindigkeitssensoren nachgestellt. Die Beachtung aktueller regeltechnischer Forderungen an Geschwindigkeitssensoren und die Einbeziehung aller zum Zeitpunkt der Versuche für die Landwirtschaft erhältlichen Geräte erlaubt die Aussage, daß bereits heute Sensoren zur Verfügung stehen, die in zuverlässiger Weise Geschwindigkeitssignale an Systeme der Prozeßoptimierung im Pflanzenbau übermitteln können. Eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit dieser Sensoren ist mit fortschreitender Technik bei Regellogik und Aktoren allerdings notwendig. Auf die Thematik Wegabschnitte und Zeitkonstanten ist bereits eingegangen worden.
Weiterhin wurde der Versuch unternommen, wesentliche Parameter an einem Prüfstand zu untersuchen - unter Praxisbedingungen wäre das in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Der Prüfstand ist sehr einfach aufgebaut und sicher noch verbesserungsfähig, aber der grundsätzliche Einfluß von Montagewinkel, Schräglaufwinkel, Geschwindigkeit und Wegabschnittslänge auf die Qualität des Sensorsignals konnte doch gezeigt werden. An einer verbesserten Methode für Prüfstandsuntersuchungen, wird im Institut für Landtechnik Weihenstephan gearbeitet. Erste Ergebnisse werden im Herbst 1989 vorliegen.
Der Unterschied in der Methodik (Wegabschnitte, Prüfstand) und im Entwicklungsstand der Sensoren (Ultraschallsensoren waren bislang nicht erhältlich, von den Radarsensoren wurden nur die Vorgänger der jetzigen Typen geprüft) verbietet einen direkten Vergleich der vorliegenden Untersuchungsresultate mit Literaturergebnissen. Die verschiedenen Autoren stufen die Sensorqualität von nicht geeignet (hohe Variationskoeffizienten bei sehr kurzen Wegstrecken) bis gut geeignet (bei sehr langen Wegstrecken) ein. Ein objektiver Vergleich der zahlenmäßigen Ergebnisse ist auch aufgrund von z.T. wenig dokumentierten Auswerteverfahren nicht möglich.
Über reine Genauigkeitsaussagen hinaus konnte der Einfluß des Montagewinkels geklärt werden. Nach den vorliegenden Ergebnissen ist eine steilere als die vorgeschriebene Montage ohne allzu große Einbußen an Genauigkeit möglich. Gerade dies dürfte ein Punkt sein, der für Anwender wie Hersteller von Traktoren wichtig ist: Die einen möchten evtl. vorhandene Traktoren nachrüsten, die anderen sollen die Sensoren in die Schlepperkonstruktion integrieren, um Systeme wie z. B. eine Hubwerk-Schlupfregelung so anbieten zu können, daß die Sensorik auch von anderen Regelkreisen mit genutzt werden kann. Dazu ist die Anbringung in der Spur zwingend notwendig, konstruktiv aber schwer zu verwirklichen.
Die bereits angedeutete Modifizierung von berührungslos arbeitenden Weg/Geschwindigkeitssensoren für Ortungsaufgaben ("Dead reckoning") wird in Zukunft sicher Verbesserungen auch für die reine Geschwindigkeitsmessung bringen. Neue Meßverfahren werden demnächst für Versuchszwecke zur Verfügung stehen. Neue Bauarten von Mikrowellensensoren sind bereits für die Landwirtschaft erhältlich (Januskonfiguration, Hersteller Sparex, z. Zt. im Versuch bei Landtechnik Weihenstephan) bzw. werden in anderer Anwendung in Vorserie (61 GHz-Bereich, Richtungsfilterung) eingesetzt.
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In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, den in der Literatur häufig beklagten Mangel an systematischen Untersuchungen zu berührungslosen Geschwindigkeitsmeßverfahren unter praktischen Gesichtspunkten zu beheben. In Feldversuchen wurden alle - besonders unter dem Gesichtspunkt der Regelung von Verteilgeräten wichtigen Bedingungen für den Einsatz von Geschwindigkeitssensoren nachgestellt. Die Beachtung aktueller regeltechnischer Forderungen an Geschwindigkeitssensoren und die Einbeziehung aller...
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