Der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend in der Mastschweinehaltung geht eindeutig zu größeren Bestandszahlen und Aufstallung der Tiere auf Spaltenboden. Dies hat in der Regel berechtigte arbeits- und betriebswirtschaftliche Gründe. Welche konkreten Folgen die einschneidende Veränderung des Stallsystems und damit der Umwelt für die Schweine hat, ist noch nicht genau bekannt. Ein kleiner Beitrag hierzu sollen die in dieser Arbeit durchgeführten Beobachtungen sein:
Es wurden zwei Versuche angestellt, in denen jeweils eine Mastschweinegruppe über 24 h hinweg beobachtet wurde.
Eine Gruppe (12 Tiere) war aufgestallt in einer eingestreuten Bucht (2.40 m x 2.83 m mit 0,56 m2 Buchtenfläche/Tier) bei ad lib Fütterung mit 2x täglich Trockenfutter. Diese Schweine hatten ein Lebendgewicht von durchschnittlich 60 - 65 kg.
Die andere Gruppe (13 Tiere) befand sich in einer Teilspaltenbodenbucht (1,73 m x 3,00 m mit 0,39 m2 Buchtenfläche/Tier) mit tagesrationiertem Vorratsfütterer (Tier-Freßplatz-Verhältnis 3,2:1). Das Lebendgewicht dieser Tiere betrug im Durchschnitt 50 - 55 kg.
Bei der angewendeten Methode handelte es sich um die Technik der Nahbereichsphotogrammetrie mit anschließender Auswertung mittels elektronischer Datenerfassung. Es wurden dabei manuell ausgelöste Fotoaufnahmen gemacht. Registriert wurden jeweils Beginn und Ende der Aktivitäten Liegen, Sitzen, Fressen, Saufen und Bewegen der Einzeltiere.
Es konnten folgende Ergebnisse ermittelt werden (angegeben sind jeweils die Durchschnittswerte einer Gruppe): Die Schweine in der eingestreuten Bucht erreichten in 24 h eine Liegedauer von 17,68 h, Sitzdauer von 37,39 min, Freßdauer von 2,42 h, Trinkdauer von 7,57 min und Bewegungsdauer von 2,96 h. Die zurückgelegte Wegstrecke betrug 286,7 m.
In ihrem Aktivitätsrhythmus paßten sich die Tiere überwiegend dem Routineablauf der Stallarbeiten an. Vor allem die Fütterungszeiten hatten eine starke Zeitgeberfunktion.
Die Schweine in der Teilspaltenbodenbucht erreichten in 24 h eine Liegedauer von 17,23 h, Sitzdauer von 1,26 h, Freßdauer von 2,45 h, Trinkdauer von 15,37 min und Bewegungsdauer von 2,29 h. Die zurückgelegte Wegstrecke betrug 167,6 m. Der Tagesablauf dieser Tiere war von äußeren Einflüssen weitgehend unabhängig. Es zeigten sich mehrere Aktivitätshöhepunkte und ansatzweise die mit Bigeminus und Alternans bezeichneten Aktivitätsmuster.
Im Vergleich der beiden Gruppen konnten im t-Test (p = 95 %) folgende Parameter als signifikant unterschiedlich herausgestellt werden: - Häufigkeit und durchschnittliche Dauer der einzelnen Liegephasen, Anzahl der Sitzphasen, Gesamttrinkdauer und Anzahl der einzelnen Trinkphasen, täglich zurückgelegte Wegstrecke.
Die Schweine in der Teilspaltenbodenbucht hatten hierbei jeweils die signifikant höheren Ergebnisse. Lediglich die täglich zurückgelegte Wegstrecke sowie die durchschnittliche Dauer der Liegephasen lagen deutlich unter den Werten der Schweine in der eingestreuten Bucht.
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Der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend in der Mastschweinehaltung geht eindeutig zu größeren Bestandszahlen und Aufstallung der Tiere auf Spaltenboden. Dies hat in der Regel berechtigte arbeits- und betriebswirtschaftliche Gründe. Welche konkreten Folgen die einschneidende Veränderung des Stallsystems und damit der Umwelt für die Schweine hat, ist noch nicht genau bekannt. Ein kleiner Beitrag hierzu sollen die in dieser Arbeit durchgeführten Beobachtungen sein:
Es wurden zwei Versuche...
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