Die Arbeit wurde mit dem Ziel durchgeführt, ein aus der Humanmedizin stammendes Ultraschallgerät für melktechnische Untersuchungen anzupassen und zu bewerten. Speziell ging es darum, Veränderungen der Zitzen in Abhängigkeit von der Vorstimulation bzw. dem Melkprozeß erfaßbar zu machen.
Wegen der spezifischen Eigenheiten des Meßobjekts wurden die Ultraschallaufnahmen durch Tauchen der Zitze in ein Gefäß - gefüllt mit einem Übertragungsmedium- gewonnen. Optimierungsversuche mit "Sonogel", Gelverdünnungen sowie entgastem, handwarmem Wasser erbrachten eine relative Vorzüglichkeit für das letztgenannte Medium.
Der Ultraschalleinsatzversuch fand schwerpunktmäßig begleitend zu einem Melkversuch mit anderer Zielstellung statt. Das Material umfaßt jeweils eine Zitze von drei frischmelkenden Kühen in 26 Melkzeiten. Dabei wurden die Zustände "vor der Stimulation", „nach der Vorstimulation" und „nach dem Melken“ durch Aufzeichnen einer Videosequenz mit 25 Aufnahmen je Sekunde und durchschnittlicher Aufnahmedauer von 30 Sekunden festgehalten. Die spätere Auswertung und Vermessung der Zitzenschnitte erfolgte anhand von insgesamt 198 Polaroidaufnahmen.
Allgemein erwies sich, daß mit der genannten Technik scharfe Zitzenlängsschnittbilder mit einer Auflösung von. ca. 0,4 mm gewonnen werden können. Diese gestatten eine Vermessung von z.B. Strichkanallänge und Zitzenwandstärke, derzeit jedoch nicht von Feinstrukturen. Daneben traten aber vereinzelt nordlichtähnliche Störungen bzw. Interferenzmuster auf, deren Ursachen aber nicht befriedigend geklärt werden konnten. Das überrascht besonders für die Interferenz, denn die Bauart des Gefäßes war unter anderem darauf abgestimmt unkontrollierte Echoreflexionen weitgehend zu vermeiden. Es wurde festgestellt, daß - auch bei Hochleistungskühen zu Laktationsbeginn - eine vollwertige Stimulation von einer Minute Dauer von Hand zu einer Verkürzung des Strichkanals führt.
Daneben zeigten sich Veränderungen des Zisternenvolumens, die bei altmelkenden Kühen durch Vergrößerung (Einschießen) und bei den anderen Kühen durch eine Verkürzung der Zitze gekennzeichnet waren.
Die Aufnahmen nach dem Melken wurden melktechnisch nach Behandlungen nicht differenziert, da - versuchstechnisch bedingt - die Ultraschallaufnahmen nicht zum optimalen Zeitpunkt vorgenommen werden konnten.
Tendenziell ergab sich jedoch eindeutig eine Verringerung des Zitzenvolumens, eine Verlängerung der Zitzenkuppe und eine Verstärkung der Zitzenwand, die vermutlich auf melkbedingte Anstauprozesse zurückzuführen sind.
Insgesamt erwies sich die Ultraschalltechnik - nach spezieller Anpassung - als einsetzbares Instrument, um ohne Eingriff Zitzenschnittbilder gewinnen zu können. Es kann sich dabei aufgrund der relativ schwierigen Aufnahmetechnik (z.B. Echocharakteristik, Treffen der Schnittebene, Aufnahmedauer) nicht um eine Schnellmethode handeln. Um Verfälschungen der Ergebnisse durch Längenänderungen der Zitze auszuschalten, erscheint es sinnvoll für die weitere Anwendung, den Ultraschallgeber in einen Zitzenbecher einzubauen.
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Die Arbeit wurde mit dem Ziel durchgeführt, ein aus der Humanmedizin stammendes Ultraschallgerät für melktechnische Untersuchungen anzupassen und zu bewerten. Speziell ging es darum, Veränderungen der Zitzen in Abhängigkeit von der Vorstimulation bzw. dem Melkprozeß erfaßbar zu machen.
Wegen der spezifischen Eigenheiten des Meßobjekts wurden die Ultraschallaufnahmen durch Tauchen der Zitze in ein Gefäß - gefüllt mit einem Übertragungsmedium- gewonnen. Optimierungsversuche mit "Sonogel", Gelverd...
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