Die Ernteversuche 1957 auf bayerischen Böden haben gezeigt:
1. Für siebfähige Böden ohne, bzw. mit nur geringen Anteil an Beimengungen (Steine, Kluten) im Erntegut ist die vollmechanisierte Kartoffelernte kein Problem mehr, da Dammaufnahme, ‚Siebfähigkeit und Krauttrennung bei allen Maschinen gut erfolgen (bei „Samro“ ist es allerdings besser, das Kraut vorher zu entfernen).
2. Wie schon 1956 während der Ernteversuche auf Schotterboden (Garching, Grub) so zeigte sich auch dieses Mal wieder, daß die Einsatzfähigkeit der Sammelroder mit zunehmendem Gehalt des Bodens an abschlämmbaren Teilchen (Schluff und Ton), die zur Klutenbildung führen, und Steinen, abnimmt. Sie kann u. U. sogar unmöglich werden, wenn die Rentabilität des Sammelroders, nicht ernsthaft in Frage gestellt werden soll. Zudem ist ja der hohe Anschaffungspreis und die Witterungsabhängigkeit einer solchen Maschine ein weiteres Kriterium für die Verwendung als Kartoffelvollerntemaschine.
3. Die Rodegeschwindigkeiten konnten bei allen Maschinen weit über denen vergangener Versuche gehalten werden, was als ein unbedingter Fortschritt anzusehen ist.
4. Maschinen mit mechanischen Trennorganen für Kluten und Steine („Schatzgräber 111“, Eicher – „Rekordernter“, „Hassia“) werden, das bleibt zu hoffen, in zunehmendem Maße die schwierigen Verhältnisse der meisten bayer. Böden zu überwinden im Stande sein, wenngleich konstruktiv an ihnen noch einiges verbessert werden muß.
5. Die Arbeitsbedingungen der Auslesepersonen lassen bei einigen Maschinen: „Schatzgräber 111“ und „Rekordernter“ noch Wünsche offen, obwohl schon spürbare Erleichterungen geschaffen wurden (bequeme Sitzgelegenheit beim Arbeiten und Einwenden der Maschine). Meiner Meinung nach sollten die Sieb- und Klutenzertrümmerungsorgane der beiden Maschinen noch intensiver arbeiten, um die Verlesepersonen, bei stark beimengungsreichen Böden, während der Verlesearbeit nicht vor kaum zu lösende Probleme gestellt zu sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß es besonders für die Augen eine nicht zu unterschätzende Belastung darstellt, aus dem ankommenden Strom von Knollen und Beimengungen die erforderliche Trennung so schnell vorzunehmen, daß nicht übermäßig viel Beimengungen mit den Kartoffeln in den Sammelbehälter gelangen. Dabei sollte aber die Fahrgeschwindigkeit trotzdem optimal gehalten werden, um eine möglichst hohe Flächenleistung zu erzielen.
6. Wenn auch die Knollenbeschädigungen im großen und ganzen bei fast allen Maschinen („Hassia" ragte in der Schonung der Knollen besonders heraus) noch sehr hoch lagen, so kann diesem Übel doch schon im Frühjahr erheblich durch gleichmäßiges flaches Legen, vorgebeugt werden. Dann ist die Rodetiefe entsprechend flach und die zu bewegenden Erdmengen werden auf ein Minimum reduziert. Auf der anderen Seite wird jedoch die Mitnahme des die Knollen auf ihrem Transport durch die Maschine schützenden Erdpolsters angestrebt, was evtl. Beschädigungen in ihrer Intensität vermindern hilft.
Die Untersuchungen über die Möglichkeiten einer vollmechanisierten Kartoffelernte auch unter extremen Verhältnissen, wie sie in Bayern vielfach gegeben sind, werden fortgesetzt. Es bleibt zu hoffen, daß durch diese Bemühungen die noch ungelösten, bzw. nicht genügend gelösten Probleme, im Laufe der späteren Versuche ihrer vollständigen Klärung zugeführt werden.
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Die Ernteversuche 1957 auf bayerischen Böden haben gezeigt:
1. Für siebfähige Böden ohne, bzw. mit nur geringen Anteil an Beimengungen (Steine, Kluten) im Erntegut ist die vollmechanisierte Kartoffelernte kein Problem mehr, da Dammaufnahme, ‚Siebfähigkeit und Krauttrennung bei allen Maschinen gut erfolgen (bei „Samro“ ist es allerdings besser, das Kraut vorher zu entfernen).
2. Wie schon 1956 während der Ernteversuche auf Schotterboden (Garching, Grub) so zeigte sich auch dieses Mal wieder, da...
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